Heute Vormittag hat das die neuesten Daten für das Baugewerbe in der Europäischen Währungsunion (EWU) veröffentlicht. Sie liegt weiter am Boden. Sie ist sogar in ganzer Breite gesunken (Hochbau -4%; Tiefbau: -2,7% gegenüber Vorjahresmonat; respektive – 1,6%, -2,6% gegenüber Vormonat). Die Konjunktur im Bausektor ist ein wichtiges Fieberthermometer, gerade in der Krise. Belebt er sich spürbar und nachhaltig, gehen von ihm mannigfaltige positive Impulse für andere Sektoren der Volkswirtschaft aus – und umgekehrt. Und der Staat kann beispielsweise über öffentliche Infrastrukturinvestitionen und ökologischen Umbau gerade diesen Sektor direkt beleben und damit insgesamt eine positive Konjunkturentwicklung anstoßen. Den stärksten Rückgang in der EWU verzeichnete Deutschland (-8,1% gegenüber Vorjahr; -3,1% gegenüber Vormonat). Das spricht nicht eben für die florierende Binnenkonjunktur, mit der Politik, Medien und Wirtschaftswissenschaft seit geraumer Zeit politisch Schönwetter zu machen versuchen.
Auch Frankreich und Portugal verzeichneten ein tiefes, Italien ein leichtes Minus (-7,9%; -4,5%; -0,8% gegenüber Vorjahresmonat). Für Deutschland weist die Statistik den vierten Monat in Folge eine negative Entwicklung gegenüber Vorjahresmonat aus.
In Spanien und Griechenland hat sich die Baukonjunktur zuletzt kräftig gegenüber Vorjahresquartal erhöht – allerdings liegt sie in Griechenland erschreckend weit unter dem Basisjahr 2010 (=100) (Griechenland, viertes Quartal 2014: 42,8%; Spanien: 92,6%). Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Politik der vergangenen Jahre die Situation der davon betroffenen Länder nicht nur dramatsich verschlechtert hat, sondern auch nach Jahren nicht dazu in der Lage ist, die Länder aus der Krise zu führen.
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