Fata Morgana oder Wirklichkeit? (17.10.2005)
- Eine Gegenüberstellung der in Deutschland am häufigsten vertretenen wirtschaftspolitischen Thesen mit der amtlichen Statistik -

 

Das Wirtschaftswachstum sei nicht länger Garant für mehr Beschäftigung. Die Menschen müssten größere Flexibilität bei der Stellensuche zeigen. Die Senkung der Löhne und Lohnnebenkosten sei notwendig, um mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit in Lohn und Brot zu bringen. Der Staat müsse seine Ausgaben einschränken, um das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung zu verringern. Die Steuern müssten weiter gesenkt werden, dann würden auch die Unternehmen wieder mehr investieren. Das sind die in Deutschland am häufigsten vertretenen wirtschaftspolitischen Thesen. Sie finden auch in den Medien die weiteste Verbreitung, werden selten hinterfragt und bleiben mittlerweile meist unwidersprochen. In der Wirtschaftstheorie, und zwar keineswegs nur im viel gescholtenen „Keynesianismus“, auch in den Werken der Begründer der klassischen Ökonomie, allen voran Adam Smith und David Ricardo, stoßen diese Thesen durchaus auf Widerspruch; die Tagespolitik und Talkshows, die Flut an aktuellen Nachrichten lassen den Akteuren in Wirtschaft und Politik jedoch vermutlich kaum Zeit, sich mit jenen Schriften und den verschiedenen Ausrichtungen der wirtschaftswissenschaftlichen Debatte auseinanderzusetzen.

 

Ein kurzer Blick in die amtliche Statistik hilft aber vielleicht schon, der einen oder anderen häufig mit unumstößlicher Gewissheit verkündeten wirtschaftspolitischen These etwas Unsicherheit beizumengen und vielleicht sogar den Wunsch und den Mut zu wecken, die behaupten Zusammenhänge in Frage zu stellen. Nicht mehr aber auch nicht weniger ist Hintergrund und Intention dieses Beitrags.

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