Wieviel Inhalt passt auf ein Wahlplakat? – Erste Eindrücke vom Wahlkampf in Berlin (31.07.2011)
Wieviel Inhalt passt auf ein Wahlplakat? Nicht viel, wenn es nach den Wahlplakaten geht, die einem seit gestern in Berlin-Mitte buchstäblich entgegenstrahlen. Denn strahlen tun sie alle, die Kandidatinnen und Kandidaten von CDU, SPD und Piratenpartei – LINKE, GRÜNE, FDP und andere waren im Berliner Regierungsviertel noch nicht plakatiert, oder sind mir zumindest nicht ins Auge gesprungen.

 

Was haben sie uns nun mitzuteilen, die Kandidaten und Kandidatinnen?

 

Ira Rückert, CDU: “Echt stark für Mitte” (Über ihrem ein Plakat der SPD: “Mieter und Schutz Berlin verstehen.” Soll wohl heißen: Die SPD macht sich für den Schutz der Mieter stark. Warum aber ist gerade dies dann so ein Wahlkampfthema? Die SPD regiert doch schließlich seit Jahren.)

 

 

Frank Henkel, CDU: Er unternimmt gar nicht erst den Versuch, eine Botschaft zu überbringen. Ihm genügt es, auf die Wählerinnen und Wähler herabzulächeln.

 

 

Dagegen sind Die Piraten ja schon fast bedeutungsschwanger, vielleicht hatten sie ja nicht das Geld für eine Werbeagentur: “Ich will so leben wie ich bin.”

 

Erstaunlich, dass sich noch Menschen dafür finden, diese Plakate aufzuhängen. Und selbst, wenn es wahr ist, dass einige Parteien schon dafür bezahlen, dass Plakate aufgehängt werden, fragt man sich als politisch denkender Mensch was schlimmer ist: Dass Parteien neuerdings Menschen dafür bezahlen müssen, um ihre Wahlplakate hängen zu sehen, oder eine Parteibasis, die sich für solch einen inhaltsleeren Wahlkampf auch noch ehrlich begeistern kann?

 

Ich werde nach weiteren Plakaten Ausschau halten und berichten.


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