Heute auf dem Weg zum Zahnarzt – nein, er hat nicht gebohrt – sprangen mir diese Zeilen Theodor Fontanes in die Augen, als ich vor einer roten Ampel zum Stehen kam. Versteckt zwischen drei Säulen, die eine Uhr tragen, heißt es dort:
“Uns gehört nur die Stunde.
Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.
Nicht das Maß der Zeit entscheidet,
wohl aber das Maß des Glücks.”
Als ich heute vormittag, nicht ganz so früh wie sonst, meine Stunde an der Spree lief, kam mir, wohl eben, weil es schon auf acht Uhr zuging, ein Mann im mittleren bis fortgeschrittenen Alter entgegen. Sein griesgrämiges Gesicht guckte aus einem eleganten hellgrauen Anzug hervor, der Hals eingeschnürt in eine korrekt und straff gebundene Krawatte. Der Mann schaute mit leblosen Augen an mir vorbei. Was ihn wohl am Arbeitsplatz erwartet, kam es mir in den Sinn, als ich in sein Gesicht sah; die schmalen, verbissen wirkenden Lippen; der insgesamt harte Gesichtsausdruck.
Ich wiederum atmete gerade, wie jeden Morgen durch das Laufen befreit und erfrischt, kräftig auf. Welch ein Kontrast. Und eben diesen brachte ich nun mit jenen Sätzen Fontanes in Verbindung.
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