Kürzen, kürzen, kürzen, “Gürtel enger schnallen”, das ist die Marschrichtung, die vor allem die Bundesregierung den Euroländern diktiert und die nach ihrem Verständnis aus der Krise führen soll. Was aber passiert, wenn alle in die gleiche Richtung marschieren und ihre Ausgaben kürzen bzw. nur noch äußerst zurückhaltend steigern?
Hier das Ergebnis: Die Entwicklung der Endnachfrage – das sind grob: Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates, Sozialtransfers, Bruttoanlageinvestitionen und Exporte (1) – hat sich dramatisch abgeschwächt; in den Krisenländern ist sie negativ. Besonders drastisch ist der Einbruch in Griechenland und straft alle Lügen, die von mangelnder “Reformbereitschaft” in Griechenland sprechen.
Die Richtung, die die Nachfrage nimmt, weist in dieselbe Richtung, die die Krisenjahre 2008/2009 kennzeichnen. Jetzt aber wird die Eurozone kaputt gespart! Laut Prognose der EU-Kommission wird die Endnachfrage in der Eurozone 2012 um rund 85 Mrd. Euro unter der von 2008 liegen; in Griechenland um rund 64 Mrd.; in Spanien um rund 97 Mrd., in Italien um rund 96 Mrd., in Portugal um rund 21 Mrd. Euro.
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(1) Final Demand zu konstanten Preisen (2005):
ESA 95-code: P.3 + P.51 + P.52 + P.53 + P.6
Sector affected: Total economy (S.1)
Definition (ESA 95): 3.75 f, 3.102 f, 3.117 f, 3.125 f, 3.128 f
Source: National accounts; Eurostat or National
Annotation:
P.3 = Final consumption expenditure (3.75 f)
Final consumption expenditure of private households and NPISH (individual consumption) and government-’s
final consumption expenditure (individual consumption i.e. social transfers in kind, and collective
consumption).
P.51 = Gross fixed capital formation (3.102 f)
P.52 = Changes in inventories (3.117 f)
P.53 = Acquisitions less disposals of valuables (3.125 f)
P.6 = Exports (3.128 f)
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Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine
Wenn nur 100 Wirtschaft und Gesellschaft abonnieren…
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