Schulschwätzerin Von der Leyen spielt die strenge Gouvernante – sie sollte mal wieder die Schulbank drücken

Schwer zu toppen ist unsere Bundesarbeitsministerin, Ursula von der Leyen. Heute früh meldete der Deutschlandfunk in seinen Acht-Uhr-Nachrichten:

“Von der Leyen will Bußgelder für Eltern von Schulschwänzern

Bundesarbeitsministerin von der Leyen befürwortet Bußgelder für die Eltern von Schulschwänzern. Es sei entscheidend, den Anfängen zu wehren, sagte die CDU-Politikerin der ´Berliner Morgenpost´. Wenn über Langzeitarbeitslosigkeit geredet werde, sei das Schwänzen des Unterrichts der Anfang. Schule, Polizei, Jugendamt und Familie müssten gemeinsam Lösungen anbieten, Druck ausüben, Regeln aufstellen und diese auch durchziehen, forderte Frau von der Leyen.”

Was aber sind Schulschwänzer gegen Schulschwätzer vom politischen Schlag einer von der Leyen? Harmlose Außenseiter, Opfer einer rücksichtslosen und materiell verarmten Schulpolitik.

Warum nicht gleich die Prügelstrafe wieder einführen – diesmal für die Eltern? Wehret den Anfängen!

So kann man natürlich auch das offene, wenn auch von von der Leyen mit ihrer unverwechselbaren engen und kaltherzigen Stimme allzu gern verschleierte Geheimnis zum wiederholten Male lüften: Dass Bildung von der vorherrschenden Politik auf Landes- und Bundsebene seit langem vor allem unter einem Gesichtspunkt betrachtet wird: der späteren Amortisation auf dem Arbeitsmarkt. Hauptsache billig und flexibel und anwendungs- und verwendungsorientiert! Wenn dabei Jahr für Jahr rund 60.000 Schülerinnen und Schüler auf der Strecke bleiben und ohne Schulabschluss in das Leben entlassen werden: Sei´s drum! Alles Schulschwänzer? 60.000? Jedes Jahr!

Von der Leyens “wehret den Anfängen” wehrt und sperrt sich vor allem dagegen, den Ursachen von Schulschwänzerei auf den Grund zu gehen – denn das könnte teuer kommen. Hat die Familien-, Gesundheits- und nicht zu letzt die Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik doch seit mindestens zwanzig Jahren versäumt, die Voraussetzung dafür herzustellen, aufrechtzuerhalten oder wieder herzustellen, dass Familien, aber auch Bildungsinstitutionen, von der Kindertagesstätte bis zur Universität, ihrer Verantwortung nachkommen können.

Viele, allzu viele sind in dieser Zeit auf der Strecke geblieben, allein gelassen worden, überfordert, ihren Kindern gerecht werden zu können. Denken Sie nur an den weit verbreiteten Niedriglohnsektor oder gar an Familien, die mit Hartz IV über die Runden kommen müssen, an diejenigen, die immer mehr für immer weniger Geld arbeiten, um notdürftig ihre Existenz aufrechtzuerhalten und häufig nicht einmal die: sie müssen sich als Aufstocker noch an die Agentur “für” Arbeit wenden und bei “Tafeln” für eine warme Mahlzeit anstellen.

Ja, ginge von der Leyen einmal den sozialen und wirtschaftlichen, existenziellen Ursachen von Schulschwänzern auf den Grund, und zwar keineswegs nur in armen Familien, dann müsste sie sich ja zwangsläufig in ihrem eigenen politischen Unvermögen spiegeln; und plötzlich bekäme das Wort asozial vielleicht bei ihr eine ganz persönliche Note.

Und deswegen lieber eine Politik des Strafe muss sein! Von der Leyen sollte wirklich einmal wieder deutsche Schulbänke drücken, um sich der Situation in deutschen Schulen und Familien zu vergewissern. Meine Hand würde ich nicht dafür ins Feuer legen, aber vielleicht würden selbst ihr dabei die Augen geöffnet. Solange jedenfalls, wie wir solch Politiker/innen haben, bräuchten wir eigentlich keine Pisa-Studien, um uns Probleme im Bildungssektor und auf dem Arbeitsmarkt zu erklären.

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