Aktuelle Nachrichten und Hintergrund: HSH Nordbank – Fette Gehälter, staatliche Garantien und Bundeshilfen

Gerade einmal zwei Tage ist es her, da meldete das Handelsblatt:

“Nach Ansicht der EU verdienen die Vorstände der angeschlagenen HSH Nordbank zu viel Geld. Wettbewerbskommissar Almunia verlangt von dem Institut, dass die Gehälter bei 500.000 jährlich gedeckelt werden.”

Das allein ist angesichts der tief in den Miesen steckenden Bank schon eine sehr bescheidene Forderung. Was berechtigt Vorstände und andere leitende Mitarbeiter einer Pleite-Bank so viel Geld zu verdienen? Nun, da gibt es natürlich nur das “Argument”, dass man anders fähige Banker und Manager nicht für das Unternehmen gewinnen könne. Es waren aber ganz allgemein genau unverschämt hoch bezahlte Unternehmensführer und “Finanzexperten”, die die Bank in die Pleite geritten haben und, neben der Politik, die ihnen vor allem unter dem ehemaligen Finanzminister Peer Steinbrück die gesetzlichen Freiräume dafür verschaffte, auch für die Finanzkrise insgesamt maßgeblich mit verantwortlich zeichnen.

Vieles spricht dafür, dass auf dem Stellenmarkt verantwortungsvolle und gut qualifizierte Menschen gefunden werden können, die den Job mit der notwendigen geistigen Unabhängigkeit und ohne den üblichen Stallgeruch und das Gehabe von Bank-Spitzenmanagern ausüben können.

Gestern aber ist noch eine weitere Nachricht hinzugekommen. Es ist wiederum das Handelsblatt, das berichtet, dass nunmehr sogar Bundeshilfen für die HSH Nordbank im Gespräch sind, wenn auch die Verantwortlichen bzw. Unverantwortlichen dementieren.

Schon jetzt aber hat die Bank weitere Staatsgarantien von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein in Aussicht gestellt bekommen, wie ebenfalls das Handelsblatt berichtet:

“Hamburg und Schleswig-Holstein hatten sich vergangene Woche zu weiteren Staatsgarantien bereiterklärt. Demnach könnte der Garantierahmen wieder auf zehn Milliarden Euro von sieben Milliarden erhöht werden, um eine Herabstufung der Bank durch die Ratingagenturen zu verhindern.”

Vor diesem Hintergrund ist es wirklich mehr als ein schlechter Witz, dass

“die HSH bekräftigte, sie wolle sich aus eigener Kraft aus der schwierigen Lage befreien…”

Damit bleibt sich die HSH Nordbank aber durchaus treu. Schon 2009 sprach die HSH Nordbank angesichts der damals beantragten Garantien von 30 Milliarden Euro, dass diese “der Unterstützung des erfolgreichen Geschäftsmodells” dienten!

Siehe hierzu auch:

Florian Mahler, Deutschlandradio Kultur, Politisches Feuilleton, HSH im Glück, vom 30.03.2009

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