Das Statistische Bundesamt hält heute gleich zwei negative Nachrichten für die deutsche Konjunktur bereit: Der Umsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland mit der Eurozone nahm um 9,6 Prozent gegenüber Vorjahr ab. Sowohl der Inlands- als auch der Auslandsumsatz verringerten sich auch insgesamt.
Zum Außenhandel meldet das Statistische Bundesamt wiederum, dass die Ausfuhren in die Eurozone um über 9 Prozent gegenüber Vorjahr zurückgingen; und auch die Einfuhren aus der Eurozone brachen um fast 6 Prozent ein. Zwar stiegen die Ausfuhren in Drittländer noch um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr an; dies aber konnte aufgrund des geringen Anstiegs und Gewichts am gesamten deutschen Außenhandel das Minus im Euroraum nicht ausgleichen. Interessant auch, dass die Einfuhren aus Drittländern um 1,4 Prozent abnahmen; auch das ein Indiz für eine negative binnenwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.
Ver.di-Ökonom Dierk Hirschel kommentierte die Daten des Statistischen Bundesamtes gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft mit den Worten: “Merkel, Barroso und Lagarde haben Südeuropa kaputtgespart. Jetzt kaufen klamme Italiener und Spanier keine deutschen Autos und Maschinen mehr. Die Krise der Anderen wird zu unserer Krise – Dank Merkels Europapolitik.”
Gustav Horn, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, schlussfolgerte: “Hier zeigt sich sehr deutlich, dass Deutschland sich nicht von der Krise im Euroraum durch vermehrte Exporte in den Rest der Welt isolieren kann. Diese Vorstellung erweist sich nunmehr als blanke Illusion. Die Folgen der Austeritätspolitik treffen jetzt auch Deutschland.”
Zusammengenommen bestätigen die Daten des Statistischen Bundesamts die in den folgenden Hinweisen dargestellten Zusammenhänge und Entwicklungen:
Guckt nicht auf den Haushalt – guckt auf die Konjunktur!
Aktuelle Nachrichten und Hintergrund: Zeichen mehren sich, dass Krise Deutschland erreicht
Eurokrise: Zur Bedeutung der Eurozone für die Weltwirtschaft
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