Gerade hat das Bundeskabinett ein neues Afghanistan-Mandat gebilligt. Der Deutschlandfunk meldet dazu: “Bis Anfang 2014 soll die Truppenstärke von derzeit rund 4.600 Soldaten auf maximal 3.300 Mann sinken. Bundesaußenminister Westerwelle sagte, damit rücke das Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan in greifbare Nähe. Das Mandat muss noch vom Parlament bestätigt werden.” Was aber hat der Bundesverteidigungsminister dazu zu sagen?
Nun, in einem ebenfalls heute früh im Deutschlandfunk gesendeten Bericht, wird Thomas de Maizière zur Lage in Afghanistan doch tatsächlich mit den Worten zitiert:
Die Lage ist labil, aber stabil.
Besser kann es wohl keinem der Verantwortlichen gelingen, den Einsatz in Afghanistan zu karikieren. Es wurde in dem Bericht darüber hinaus aus dem auf der Internetseite der Bundesregierung noch nicht veröffentlichten neuen “Fortschrittsberichts” zu Afghanistan zitiert. Dem Zitat nach zu urteilen wiederum verdient der Bericht seinen Namen nicht:
“Der politische Versöhnungsprozess ist nicht voran gekommen”, soll es darin heißen. Und: “Die regierungfeindlichen Kämpfer bleiben handlungsfähig.”
Wenn die Konfliktparteien aber in der Logik des Krieges vor allem zwischen Feind und Freund unterscheiden und “Kämpfer” statt Menschen sehen, ist dies allein schon ein schwer bzw. vielleicht nie zu überwindendes Hindernis für einen politischen Versöhnungsprozess.
—
Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.
Wenn nur 100 Wirtschaft und Gesellschaft abonnieren…
Dieser Text ist mir etwas wert
|
|