Der Dezember ist da – wie wunderbar!

Jetzt beginnt einer der vielleicht schönsten Monate des Jahres. Wie das, werden sich viele fragen, bei uns ist nicht Juli, sondern Dezember. Ja, eben, der Dezember.

Die Zimmer weihnachtlich geschmückt. Kerzenlicht. Bunte Teller voller Süßigkeiten. Nüsse. Weihnachtsgebäck. Stollen. Die Stille, die mit der frühen Dunkelheit einkehrt, wenn man sie denn einlässt. Die innere Ruhe, die sich einstellt, wenn man sie denn zulässt. Das gemütliche Beisammensein, wenn man sich denn die Zeit dafür nimmt. Die vielen Gelegenheiten, die uns daran erinnern, geliebte Menschen doch häufiger einmal mit einer Aufmerksamkeit zu erfreuen, und nicht nur, wenn es ein Feiertag oder eine Tradition gebieten. Die schwere Kleidung, die wir erst wieder zum Frühling des nächsten Jahres von unserer Haut schälen werden, um wie neugeboren bis zum nächsten Dezember den anderen Jahreszeiten unsere Gunst zu erweisen. So herum ist man auch nicht so wetterabhängig; als ob das Wetter dazu da wäre, uns zu gefallen! Vielleicht sogar ein Spaziergang im Schnee. Das Gefühl, sich nun, für den Rest des Jahres, nicht mehr so viel vornehmen zu müssen – bis zum Beginn des neuen Jahres, das dann schon schnell genug wieder Fahrt aufnehmen wird. Jetzt sich einfach erst einmal zurücklehnen. Bloß keinen Weihnachtsstress. Ein geläufiges Wort seit Jahren. Ob es schon in den Duden Eingang gefunden hat? Ich schaue sogleich nach. Nein, in meiner Ausgabe aus dem Jahr 1996 steht es zumindest noch nicht. Bloß nicht irgendwelchen Geschenken hinterherjagen, nur weil es doch immer so war oder weil es doch alle tun. Kleine, liebevolle Aufmerksamkeiten sorgen doch häufig, wenn nicht immer, für viel größere Freude als pompöse Statussymbole und kalte Elektronik. Ein Buch, eine schöne Musikaufnahme oder ein Hörspiel, Theaterkarten oder auch einfach die persönliche Begegnung bei Kaffee, Tee und selbst gebackenem Weihnachtsgebäck.

Zu all dem öffnet der Dezember die Türen. Apropo Türen: Ein Adventskalender, ein selbstgebastelter noch dazu, kann uns die Tage noch einmal mehr versüßen, uns bis zum 24. Dezember mit einer kitzelnden Neugierde auf den nächsten Tag einschlafen lassen und am nächsten Morgen das Aufstehen erleichtern.

Da traf es sich gut, dass mir eine Freundin gestern abend noch einen Adventskalender vorbeibrachte. Ich erkannte darin meinen Adventskalender aus dem vergangenen Jahr; einer aus Stoff mit lauter kleinen Beutelchen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihn am Ende des vergangenen Jahres, als ich mich anschickte, meinen Weihnachtsschmuck in einem großen Karton verschwinden zu lassen, an sich zu nehmen. Und mir war sein Verschwinden gar nicht aufgefallen, weil ich diesen Weihnachtskarton erst heute aus dem Keller holen werde, um alles schön weihnachtlich herzurichten.

Wie erleben Sie den Dezember, die Adventszeit, Weihnachten und das ausklingende Jahr?

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