Gestern hat die SPD ihren “Bürgerkonvent” abgehalten und feiert sich dafür. “Dialog auf Augenhöhe” ist ein Interview mit einer Teilnehmerin überschrieben, die ebenda befand: “Mir ist aufgefallen, dass die Mischung stimmte: Alt und Jung, Männer und Frauen. Und auch die Frage, ob jemand in der SPD ist oder nicht, spielte keinerlei Rolle. Das war Dialog auf Augenhöhe. Richtig gut.” Ist die richtige “Mischung” aber nur eine Frage des Alters und der Parteizugehörigkeit – oder auch eine Frage der sozialen Lage, in der sich die Menschen befinden? Die auf spd.de Interviewte wird jedenfalls als Juristin vorgestellt. Und ihren Twitter-Meldungen nach zu urteilen erscheint sie nicht eben SPD-kritisch, was ja nichts Verwerfliches ist. So hält sie Frank-Walter Steinmeier für einen “Themenexperten”. Für welche Themen Frank-Walter Steinmeier jedoch steht, ist nun wirklich kein Geheimnis. Da passt es gut ins Bild, wenn die Interviewte im Interview beklagt: “Ich hätte mir manchmal weniger Contra und mehr Pro gewünscht.” Währenddessen hat der Managerkreis der SPD-nahen Friedrich-Ebert Stiftung für den 14. März eine Veranstaltung angesetzt, von der, so wurde mir aus dem Willy Brandt Haus zugetragen, einige in der Partei hoffen, das sie nicht allzuviel öffentliche Aufmerksamkeit erregen wird: “Agenda 2010 – Bilanz und Perspektive”, lautet das Thema. Da darf einer der Protagonisten der Agenda 2010 natürlich nicht fehlen: Frank-Walter Steinmeier. Nicht zu finden unter den dort eingeplanten Rednern sind lediglich Agenda 2010-Kritiker. Vielleicht haben die Veranstalter ja ähnlich gedacht wie die zum Bürgerkonvent interviewte Juristin: Mehr Pro und weniger Contra. Ist der Bürgerkonvent der SPD also tatsächlich als “Dialog auf Augenhöhe” zu sehen oder lediglich Augenwischerei? Auch die in die engere Auswahl genommenen “Bürger-Projekte” des “Bürgerkonvents” sprechen eher für letzteres. SPD/Bürgerkonvent: “Dialog auf Augenhöhe” oder Augenwischerei? (vollständiger Artikel im Bezahlmodus)
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