Manchmal glaubt man – obwohl man ja nun wirklich einiges gewohnt ist – immer noch nicht seinen Augen zu trauen, aber es scheint tatsächlich wahr zu sein: Franz Müntefering soll Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes werden. Natürlich sucht man da als gewissenhafter Journalist sogleich nach Erklärungen. Denn wie kann es angehen, dass einer, der so kräftig an der Zerstörung unseres gesetzlichen Rentensystems mitgearbeitet, uns allen ein paar Jahre Mehrarbeit für weniger Rente aufgebrummt und die Agenda 2010 gelobt hat, Präsident einer Wohlfahrtsorganisation wird?
Dann bin ich aber zum Glück schnell fündig geworden und zu einer überzeugenden Antwort gelangt, die die Entscheidung des ASB nun wirklich rechtfertigt: Der ASB geht “historisch auf Initiativen von Arbeitern und Handwerkern zur Selbsthilfe im Bereich der Notfallrettung und der Ausbildung in Erster Hilfe zurück”, ist bei Wikipedia nachzulesen. Und auf die hat uns Müntefering nun wahrlich zurückgeworfen. Eine konsequente Entscheidung. Vielleicht werden sich die Tafeln auch noch um ihn als Präsidenten bemühen. Sie könnten mit seiner Aussage aus dem Jahr 2006 – “Nur wer arbeitet, soll auch essen” – werben. Dann wäre die Sache wirklich perfekt!
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Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.
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