Bevor wir in das Thema einsteigen, eine Anmerkung: Es ist wohl nicht vermessen festzustellen, dass derzeit kein anderes deutsches Medium die französische Konjunktur so systematisch und regelmäßig beobachtet, wie wir es tun. Ein erfahrener, mittlerweile pensionierter Journalist erzählte mir jüngst, dass er fast nur noch französische Zeitungen lese, um ein Bild von Europa zu gewinnen. Das sagt viel, aber nicht alles. Denn woran es in der deutschen Berichterstattung vor allem mangelt, ist nicht nur der Blickwinkel der europäischen Nachbarn, sondern der ökonomische Hintergrund und dessen Analyse. Nutzen Sie diese Informationen und unterstützen Sie unsere Arbeit, indem Sie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung abonnieren.
Der FAZ war das Thema in der Druckausgabe am Samstag gleich zwei Beiträge auf der Titel-Seite wert – verstanden hat sie es dennoch nicht, am wenigsten Günther Nonnenmacher, der den Protest Frankreichs gegen die deutsche Wirtschaftspolitik und deren Einwirken auf die europäische Krisenpolitik ebenda kommentiert. Das ist kein Wunder, denn Nonnenmacher sucht den Konflikt innerhalb des politischen Systems. Verstehen und verständlich machen kann man den Konflikt und die Motivation der französischen Regierung aber nur, wenn man die Konjunktur, das ökonomische System, analysiert. Wer aber, wie Nonnenmacher, immer noch von einer “Schuldenkrise” schreibt und auch noch etwas nebulös, aber doch wohl allen Ernstes meint, die deutsche Politik würde “von den Fakten bestätigt”, weswegen Deutschland, respektive die Bundesregierung “die Rolle als Führungsmacht, mit allen Konsequenzen nicht ablehnen oder wegreden kann”, der kann nicht nur die Position Frankreichs nicht verstehen, ihm – und seinen Lesern – muss auch die Dimension der Eurokrise insgesamt ein Rätsel bleiben…Warum Frankreich protestiert? Es ist die Wirtschaft, Dummkopf! (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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