Heute hat das Statistische Bundesamt die ausführlichen Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2013 veröffentlicht. Wir haben bereits vor drei Tagen Meldungen über “gut gelaunte Verbraucher” und über die “schier unerschütterliche Zuversicht der Konsumenten” kritisch aufgegriffen. Und tatsächlich bieten die heute veröffentlichten Zahlen zum privaten Konsum wie zuvor schon die Zahlen zum Einzelhandel und zum Gastgewerbe keinen Anlass in Euphorie auszubrechen. Und dennoch wird auch heute wieder der “Konsumfreude” das Wort geredet (Deutschlandfunk/Die Zeit). Hier dagegen die Entwicklung der Konsumausgaben der privaten Haushalte. “Konsumfreude” sieht anders aus.
Das Statistische Bundesamt selbst berichtet dann auch nüchtern: “Aus dem Inland kamen im Berichtsquartal unterschiedliche Signale: Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich fast ausschließlich von den privaten Konsumausgaben; sie stiegen zum Jahresbeginn preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,8 %. Allerdings waren die Ausgaben im Schlussquartal 2012 nach neuesten Berechnungen um 0,3 % zurückgegangen. Bei den Investitionen setzte sich der negative Trend des Jahres 2012 fort: In Ausrüstungen – darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurde 0,6 % weniger investiert als im vorangegangenen Quartal, in Bauten 2,1 % weniger. Der Staat reduzierte seine Konsumausgaben geringfügig um 0,1 %.” Die Unternehmen scheinen also ebenfalls den Berichten über eine vermeintliche “Konsumfreude” nicht zu trauen.
Per saldo lieferte die inländische Verwendung keinen Wachstumsbeitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Erneut war es der Außenhandel, der der deutschen Wirtschaft ein Plus bescherte, wenn auch nur ein minimales diesmal.
Statistisches Bundesamt: Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2013
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