Gestern habe ich die Art des Umgangs des SPD-Vorstandsmitgliedes Ralf Stegner kritisiert wie auch die Buchautoren der gestern erschienenen Merkel-Biografie und die Berichterstattung darüber. Heute früh hat sich der Chef der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Rainer Eppelmann, zum Thema geäußert – und bestätigt die Kritik in seinen Worten.
Eppelmann im Interview mit dem Deutschlandfunk:
Die Buchautoren können sich offensichtlich überhaupt nicht vorstellen, “wie das Leben in der DDR gewesen ist, wie Eltern darum sich bemüht haben und gekämpft haben, noch dazu, wenn sie denn aus christlichem Elternhaus waren. Es hat einen Kirchenkampf in den 50er-Jahren in der DDR gegeben. Das hatten natürlich auch christliche Eltern nicht vergessen. Und nun wollten sie ihren Kindern eine halbwegs vernünftige Chance zur beruflichen Bildung ermöglichen und von daher haben viele Leute zum Beispiel bei Pionieren und der FDJ mitgemacht. Nur nicht auffallen mit dem Rücken an der Wand, nur nicht auffallen und wenn, dann auf eine möglichst anständige Art und Weise durchkommen. Das ist die Alternative des Handelns von vielen, vielen DDR-Bürgern gewesen. Da muss man aber offensichtlich DDR-Bürger gewesen sein oder Psychologe, um ein bisschen in die Menschen sich hineinversetzen zu können.”
Das ganze Interview ist lesenswert.
Hier ergänzend eine Erzählung, die mir sehr gut zum Thema zu passen scheint: Hanse und Gräte – Eine Erzählung von unterwegs
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Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.
Dieser Text ist mir etwas wert
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