+++Eilmeldung: Snowden spricht anstelle Obamas vor Brandenburger Tor

Ausnahmezustand im Regierungsviertel Richtung Brandenburger Tor. Obama ließ die Polizei mittlerweile abziehen. Er wolle "freisprechen" (freedom of speech). Dem deutschen Einzelhandel und der deutschen Gastronomie ginge es schließlich schon schlecht genug. Und: Deutschland ist doch kein Polizeistaat!

Bei einem Bierchen am gestrigen Abend am Ufer der Spree gab sich ein schon leicht angeheiterter Mann, der uns zuvor gar nicht aufgefallen war, als ranghoher Mitarbeiter des Secret Service zu erkennen, rückte von einer der benachbarten Bänke zu uns herüber – und schwieg.

Nach einer Weile aber, wir hatten seine Gegenwart schon wieder vergessen, wurde er plötzlich gesprächig – und vertraulich. Er nahm mich zur Seite und sagte mir unter Vorgabe (ohne geht es bei einem Secret Service-Mitarbeiter natürlich nicht), dass wir die Nachricht nicht vor 10 Uhr freigeben: „The president will not speak tomorrow.“ Ich traute meinen Ohren nicht. „A former colleague of mine will speak instead“, fuhr er fort, und er schien mir plötzlich völlig nüchtern, was mich dazu bewog, mein mitleidiges Lächeln schnell wieder zu vertreiben. „Wie kann das sein? Und wer ist dieser Kollege?“

„You know him“, antwortete er. „Exuse“, sagte ich, „but you´re the first secret service guy I got to know, at least knowingly…“ „Don´t you Germans read newspapers or watch TV?“, fragte er verunsichert, und ich spürte eine plötzliche Ungeduld in ihm aufsteigen. Es schien mir, dass er das Gespräch sogleich abrechen wollte. Da riss ich mich zusammen und sprach das einzig Mögliche und gleichzeitig Undenkbare aus: „It is Edward Snowden who will speak tomorrow.“ Er nickte kurz. „But how?“, fragte ich erstaunt. „Well, you know, it´s quite simple. He, Obama, got a call yesterday from the chairman of the nobel prize committee in Oslo. He told Obama that they have Snowden from Hongkong there, asking if Obama still wants to keep his Nobel Peace Prize. And there you are.“

Ich muss ihn wohl sehr ungläubig angeschaut haben, denn er fuhr erklärend fort: „You guy don´t believe me. But let me tell you something. This son of a gun simply confronted the president of the United States with two options: ´If you Mr. President want to keep your Nobel Peace Prize you have to come to Oslo before visiting Germany, make a peace talk with Snowden, take him with you to Berlin and let him speak in front of the Brandenburg Gate. A shake hand with him on stage and an agreement to stop personal data collection and – please sit down first, Mr. President – a stop of all unmanned arial vehicle attacks and their further development accompanied with peace talks chaired by you personally in Syria, Turkey, Korea, Afghanistan and everywhere where military conflicts and civil war and violance takes place should be part of the programme. Otherwise, we will officially announce tomorrow that we were really mistaken by handing out the Nobel Peace Prize to you and therefore officially demand it back.´ – You should have seen the president then. Of course, he tried to argue against it, something like ´political realism´ and that he will not survive it politically at home and so on and so forth…But all that only to get the answer of this f…ing chairman: ´Then you have to decide: Being the president of the United States or to keep the Nobel Peace Prize. But you shouldn´t worry. The majority of American citizens will support you. They are tired of all the wars you have been involved in since Vietnam.“

Für einen kurzen Augenblick hatte ich als er begann zu erzählen den Gedanken, ihn heimlich aufzunehmen, diesen aber sogleich wieder verworfen – passte irgendwie ja nicht ins Weltgeschehen, das sich hier anbahnte – und stattdessen, “honesty is the best policy” murmelnd, mein Notizbuch gezückt und mitgeschrieben, was ihn nach kurzem Zögern nicht davon abhielt das oben Wiedergegebene zu erzählen. Plötzlich schaute er auf die Uhr, raunte mir zu, „don´t forget, you promised me, not to publish it before 10 am“, mischte sich unter die vorbeilaufenden Touristen und verschwand.

Heute früh meldete der Deutschlandfunk:

“Mittwoch, 19. Juni 2013 08:00 Uhr

US-Präsident Obama zu Besuch in Berlin – Rede zur stärkeren Zusammenarbeit des Westens erwartet

US-Präsident Obama will heute in seiner Rede vor dem Brandenburger Tor den Westen zu einer stärkeren Zusammenarbeit aufrufen. Dem Vernehmen nach wird es dabei um einen Appell an Bürger und Regierungen gehen, die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Konkret wolle der Präsident Russland eine beiderseitige Verringerung der strategischen Atomsprengköpfe vorschlagen. Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, begrüßte die Ankündigungen. Auf der Welt existierten noch viel zu viele nukleare Waffen, sagte er im Deutschlandfunk. In Fachkreisen würden Überlegungen zu einer Abrüstung schon länger kursieren. Mit dem Vorhaben könne auch das Arbeitsverhältnis zu Russland verbessert werden. – Neben diesem Thema will sich Obama in seiner Ansprache offenbar auch dem Kampf gegen den Terrorismus, dem Klimawandel, dem Ende der Kriege im Irak und in Afghanistan sowie der weltweiten Förderung von demokratischen Werten widmen.”

Es wird ganz anders kommen. Welcome to Berlin, Mr. Snowden, and thank you Mr. Obama.


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