Frank-Walter Steinmeier, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag dozierte am 18. April in Richtung Zypern: “Sich ein paar Jahre ein leichtes Leben machen und dann die Solidarität von Steuerzahlern aus der Nachbarschaft einfordern – das geht eben nicht, das kann nicht funktionieren.” Gut, das dokumentiert zu haben. Dann stimmte er gemeinsam mit der Bundesregierung für das “Rettungspaket” für Zypern, das, soviel war von Anfang an klar, eine Rettungspaketbombe war. Löste sie doch über Nacht den Finanzsektor in Zypern in Luft auf. Über Nacht aber, das leuchtet jedem vernünftigen Menschen ein, lässt sich kein neuer Wirtschaftssektor aus dem Boden stampfen, der die zypriotische Volkswirtschaft und die in ihr beschäftigten Menschen hätte auffangen können.
Fast auf den Tag genau zwei Monate später berichten die Medien einstimmig, dass Zypern mehr Finanzhilfe benötigt. Das ist für deutsche Medien natürlich immer noch kein Grund, das “Rettungspaket” in Frage zu stellen. Sie weiden sich lieber daran, mit Zypern als “Bittsteller” aufzumachen. Da darf Spiegel online natürlich nicht fehlen, und meint auch gleich klar stellen zu müssen, wer das Sagen hat. Und wer könnte das anderes sein, als Deutschland: “Bittbrief des Präsidenten: Deutschland lehnt Änderungen am Zypern-Paket ab”. Spiegel online zitiert den Sprecher von Bundesfinanzminister Schäuble, der seine Inkompetenz damit unter Beweis stellt, dass er sagt: “Es ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen, warum das Programm, welches inklusive Zyperns einstimmig in der Euro-Gruppe verabschiedet und danach anschließend von den Parlamenten der Mitgliedstaaten, auch dem zypriotischen, bestätigt wurde, verändert werden sollte.”
Er hätte es freilich schon im März/April erkennen können…Eurokrise/Zypern: “Rettungspaket” für Zypern ist “Rettungspaketbombe” und macht Zypern erneut zum “Bittsteller” (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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