Irrweg Schuldenerlass: Das Wachstum entscheidet – auch über die Schulden

Ich hätte mich des erneut für Griechenland diskutierten Schuldenerlasses nicht noch einmal angenommen, denn wir haben die Sinnlosigkeit desselben bereits häufiger thematisiert (vergleiche zum Beispiel hier und hier). Weil ich jedoch für einen anderen Beitrag aufgrund fehlender Daten beim europäischen Amt für Statistik, Eurostat, für Griechenland auf die Seite des griechischen Amts für Statistik, EL.STAT, gehen musste, um die aktuellsten Daten zum nominalen Wirtschaftswachstum zu erhalten, lag es nahe, eben jenes nominale Wirtschaftswachstum (zum realen Wirtschaftswachstum liegen noch nicht die Daten für das 1. Quartal vor) mit der Entwicklung der Staatsschulden (in % des Bruttoinlandsprodukts) und – weil ja auch die (Jugend-)Arbeitslosigkeit losgelöst vom Wirtschaftswachstum diskutiert wird – mit der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Bezug zu setzen.

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Ein Schuldenerlass kann an dem negativen Verlauf von negativem Wirtschaftswachstum, steigendem Schuldenstand und steigender Arbeitslosigkeit gar nichts ändern, solange Ausgaben- und Lohnkürzungen wie auch das angestaute Gefälle in der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der deutschen Volkswirtschaft (an dem Deutschland nicht rütteln möchte) das Wirtschaftswachstum derart belasten und weiter nach unten ziehen. Neben dem damit verbundenen Nachfrageausfall für die griechische Volkswirtschaft wirkt sich der Schuldenerlass noch zusätzlich destabilisierend aus, weil die ohnhin schwache Kreditwürdigkeit Griechenlands erneut beschädigt wird. Schließlich ist es darüber hinaus erstaunlich, dass in diesem Zusammenhang nicht wenigstens darauf zurück geblickt wird, was denn der erste Schuldenschnitt für Griechenland gebracht hat, nämlich nichts, wie die Graphik ebenfalls zeigt.


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