+++Eilmeldung: FDP droht Zerreißprobe durch Auszug aus dem Bundestag

Das ist eine Zerreißprobe mit Maß. Und sie ist erschütternd. Auf Nachfrage bei der seit dem zurückliegenden Wahl-Sonntag arbeitslos gewordenen FDP-Bundestagsfraktion hat Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung erfahren, dass sich ein Riss durch die 500 der bis Sonntag bei der Bundestagsfraktion beschäftigten Mitarbeiter und 93 ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten zieht. 250 Mitarbeiter sind nach unseren Informationen heilfroh, endlich dem freien Markt ausgeliefert zu werden und selbst von dessen wunderbaren Früchten kosten zu dürfen, die sie bis dahin nur mit ihrer Gesetzgebung düngen und heranreifen sehen durften. Endlich. Arbeitslosengeld I. Und, die Vorfreude ist schließlich die schönste Freude: nach einem Jahr schon Hartz IV. Was anderen ihr Leid, scheint einem echten Marktliberalen sein Freud. “Endlich kann ich nach den Gesetzen leben, die ich selbst mit geschaffen habe”, so einer dieser Mitarbeiter gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft, der namentlich nicht genannt werden wollte. “Diese Freiheit nehme ich mir jetzt”, so ein anderer Mitarbeiter.

Ganz anders die anderen 250. Ein ehemaliger führender FDP-Bundestagsabgeordneter, der ebenfalls ungenannt bleiben wollte, sprach von einer unglaublich schnellen Radikalisierung dieser Hälfte ehemaliger Mitarbeiter. “Einige sprechen plötzlich von Freiheitsberaubung”, sagte dieser Liberale sichtlich irritiert gegenüber Wirtschaft und Gesellschaft. Noch nie habe er so viele Liberale auf Kündigungsschutz pochen gehört wie seit dem “in die Hose gegangenen Wahlsonntag”. Er steht fest hinter der ersten Hälfte der Mitarbeiter. Es gebe aber, ähnlich wie bei den ehemaligen Mitarbeitern, auch innerhalb der ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten einen Riss. “Da kann sich Die Linke schon mal warm anziehen, wenn diese andere Hälfte der Mitarbeiter sich tatsächlich parteipolitisch organisiert”, so der ehemalige und seinen Kopf schüttelnde FDP-Bundestagsabgeordnete weiter. Sagt einer meiner ehemaligen Kollegen doch tatsächlich zu mir: ´Erst das Fressen, dann die Moral.”

“Das Dumme”, so der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete schließlich, “welches mittelständische Unternehmen oder auch Großunternehmen wird uns schon haben wollen? Die wenigsten von denen arbeiten doch für den Export. Und denen, die ihre Waren und Dienstleistungen im Inland absetzen müssen, haben wir doch über Jahre die Tour vermasselt mit unseren Niedriglöhnen. Und der Arbeitsmarkt ist ja nun auch wirklich nicht so, wie wir ihn die ganze Zeit beschrieben haben. Gucken Sie sich die Zahl der offenen Stellen doch einmal an und vergleichen sie diese mit der Zahl der Arbeitslosen – die jetzt noch einmal um 593 steigen.”

Auf unsere Frage, ob er denn selbst schon etwas Neues in Aussicht habe, antwortete der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete mit bewegter Stimme: “Ich ziehe jetzt erst mal wieder zu meiner Mutti. Meiner richtigen meine ich.”

Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung wünscht allen Mitarbeitern und Bundestagsabgeordneten, wie sie sich auch frei entscheiden mögen, viel Glück!

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