“Vorwärts und nicht vergessen” wurde lange vor allem mit der Sozialdemokratie in Verbindung gebracht. Da die Sozialdemokratie seit der Agenda 2010 aber nur noch selbst- und geschichtsvergessen vorwärts schreitet, will das alte Solidaritätslied nicht mehr so recht zur SPD passen. Dabei geben Geschichte und Gegenwart dem Lied so viel Aktualität: Entstanden ist es vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise 1929 und dem sozialen Elend, das sich damit verband. Gerade erst hat wiederum das Rote Kreuz Alarm geschlagen: In der Folge der Finanz- und Eurokrise würden in Europa 43 Millionen Menschen Hunger leiden. Das Rote Kreuz spricht von der “schlimmsten humanitären Krise seit sechs Jahrzehnten”. Was das alles mit Bündnis90/Die Grünen zu tun hat?
Nun, angesichts dieser Situation haben wir uns gefragt: Werden nach der SPD nun auch noch die Grünen ihr Erinnerungsvermögen verlieren? Doch die Grünen haben zum Glück vorgesorgt und vorsichtshalber schon vor der zurückliegenden Bundestagswahl ihre “9 Punkte für GRÜN – unsere Regierungsprioritäten” auf eine Karte gebannt. “Willst Du auch, dass diese Ziele nach der Bundestagswahl umgesetzt werden? DANN WÄHLE AM 22. SEPTEMBER MIT DER ZWEITSTIMME GRÜN”, heißt es dort einleitend. Die Grünen haben das, wie ich aus gut informierten Kreisen erfahre habe, nicht nur für die Wähler verfasst, nein, auch, um nicht wie die SPD zu enden. Hier sind sie, ihre Ziele:
Quelle: Bündnis 90/Die Grünen
Ein Punkt fehlt leider auf der Erinnerungskarte. Er steht jedoch im Wahlprogramm der Grünen und sollte nicht erst angesichts der oben aufgegriffenen Meldung des Roten Kreuzes ganz oben bei den Sondierungsverhandlungen der Grünen mit der Union stehen. Alle guten Dinge sind in diesem Fall 10! Hier daher zur Erinnerung. Im Bundestagswahlprogramm 2013 der Grünen heißt es:
“Die Sanktionen für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II sind meist demütigend, unnötig und kontraproduktiv. Die verschärften Sanktionen für Menschen unter 25 Jahren, die bis zur Obdachlosigkeit führen können, wollen wir unverzüglich abschaffen.”
Viel Erfolg bei den Sondierungsgesprächen und etwaigen Koalitionsverhandlungen wünscht,
Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung
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