Gibt es einen zwingenden Zusammenhang zwischen der Entwicklung des Arbeit sparenden technischen Fortschritts und Arbeitslosigkeit?
Bevor man zu dem Schluss kommt, wie es die in Teil I dieses Beitrags aufgegriffenen Analysten tun, dass aufgrund der “Digitalen Revolution” generell “nicht mehr so viele Leute benötigt werden, um eine Sache zu erledigen” und “allein schon die Dimensionen des Umbruchs” dafür sorgen werden, dass sich das nicht “wieder irgendwie einrenken wird”, und daher “andere Wege gefunden werden müssen, um die wirtschaftliche Existenz der Menschen sicherzustellen”, sollte man sich zunächst einmal vergewissern, ob ein empirischer Zusammenhang zwischen Arbeit sparenden technischen Fortschritt und Arbeitsvolumen bzw. Arbeitslosigkeit besteht. Das gilt auch für den “frischgebackenen Nobelpreis-Gewinner Robert Shiller”, von dem mir einer unserer kritischsten und daher besonders willkommenen Leser und Abonnenten gerade vor Veröffentlichung dieses zweiten Teils schrieb. Er kritisierte meine Überlegungen im ersten Teil dieses Beitrags und zitierte folgende Aussage von Shiller zur Stützung seiner Position, dass es aufgrund der “Digitalen Revolution” schon bald nicht mehr genug Arbeit geben wird. Shiller im Interview mit der Zeit: “Oder nehmen Sie das Problem der gestiegenen Ungleichheit in den USA , das auch die Occupy-Bewegung anprangert. Eine Ursache liegt in der wachsenden Bedeutung von Informationstechnologien, die dafür sorgen, dass die Einkommen von drei Vierteln der Bevölkerung sinken, weil sie von Computern und Technik ersetzt werden. Schauen Sie nur, was Ihr iPhone heute kann und überlegen Sie, was es in fünfzig Jahren können wird. Das ist eine umwerfende Revolution, die weiter gehen wird.” Wenn Sie diesen Beitrag zu Ende gelesen haben, werden Sie vielleicht meine Meinung teilen, dass Shiller seinen Nobelpreis zum einen nicht für sein Verständnis über die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf Einkommen und Beschäftigung erhalten hat, und zum anderen die Überlegung nicht abwegig ist, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften vielleicht zuweilen lieber an Ökonomen posthum zu vergeben, wenn diese den jeweiligen Gegenstand schon umfassender analysiert haben, als die noch lebenden Kollegen. Der Satz Shillers ist auch nicht vollständig falsch. Er ist auch nicht neu, sondern sinngemäß, fast wortgetreu 1821 bereits niedergeschrieben worden, wie wir weiter unten aufzeigen. Shiller hat ihn bloß nicht zu Ende gedacht…Teil II (und Schluss): Macht Arbeit sparender technischer Fortschritt das Ziel Vollbeschäftigung obsolet? (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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