Ist das Wirtschaftswachstum in Deutschland angemessen?

Die andauernden Koalitionsverhandlungen und was aus ihnen heraus bekannt wird sprechen dafür, dass sich die erneut an die Regierung schwingenden Parteien weiterhin verweigern, dem Zusammenhang von Konjunktur und Beschäftigung bzw. Wachstum und Arbeitslosigkeit gebührend Rechnung zu tragen. Am eindrucksvollsten hat dies gerade erst wieder einer der Köpfe der im Rahmen der Agenda 2010 durchgesetzten Arbeitsmarkt-”Reformen” zum Ausdruck gebracht (siehe hier). Aber auch die bisher bekannt gewordenen Ansätze für einen gesetzlichen Mindestlohn und die Diskussion darüber in der Politik, den Arbeitgeberverbänden, den Gewerkschaften und den Medien lassen erkennen, dass all diese Parteien und Organisationen der Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gar nicht oder allzu wenig Rechnung tragen (siehe dazu auch: Wirtschaftsleistung im dritten Quartal: Verteilungsspielraum ausgeschöpft?).

Wie sehr die Beschäftigung bzw. die Senkung der Arbeitslosigkeit, der sich ja alle Parteien in Deutschland und Europa nach außen hin verschrieben haben, von der Konjunktur bestimmt wird, zeigen unsere Berechnungen zum angemessenen/nicht angemessenen Wirtschaftswachstum. Gestern hat das Statistische Bundesamt die detaillierten Zahlen zur Wirtschaftsleistung im dritten Quartal vorgelegt. Sie dienen uns als Basis für unsere Berechnungen. Angemessen ist das Wirtschaftswachstum bei hoher Arbeitslosigkeit – und die ist gemessen am Vollbeschäftigungsziel von drei Prozent auch in Deutschland gegeben – dann, wenn das reale Wirtschaftswachstum, dass sich aus dem Produkt aus Beschäftigten und der Arbeitsproduktivität ergibt, höher ausfällt als das Produktionspotenzial, das neben den Beschäftigten auch die Arbeitslosen berücksichtigt. Diese klare Sicht verdanken wir den Überlegungen des Ökonomen Claus Köhler (siehe auch die Rezension zu seinem neu erschienenen Buch). Wenn man die täglichen Äußerungen aus der Politik und auch aus den Medien für bare Münze nimmt, kann man nur den Eindruck gewinnen, dass es um die Wirtschaftsleistung in Deutschland bestens bestellt ist. Diese Euphorie und Selbstzufriedenheit erscheint vor dem Hintergrund der Wachstumsergebnisse (2012: 0,7%; 2013 voraussichtlich 0,4%) äußerst gewagt bzw. nicht nachvollziehbar. Inwieweit aber ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts angemessen/nicht angemessen hinsichtlich seiner Wirkung auf den Arbeitsmarkt?…Ist das Wirtschaftswachstum in Deutschland angemessen? (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)


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