Heute hat das Statistische Bundesamt unter der Überschrift “Reallöhne im dritten Quartal 2013 zum Vorjahresquartal um 0,3 % gesunken” gemeldet: “Für das Jahr 2013 zeichnet sich nach den Ergebnissen der ersten drei Quartale 2013 ein geringer Reallohnverlust ab.” Dieser für sich genommen negative Befund spiegelt dabei noch nicht einmal den vollständigen, in diesem Fall nicht ausgeschöpften Verteilungsspielraum wider. Dazu muss man wissen, dass der zur Berechnung des Reallohnindexes herangezogene Verbraucherpreisindex ja von der vorangegangenen Lohnentwicklung beeinflusst wird, genauer von der vorangegangenen Lohnentwicklung im Verhältnis zur Produktivitätsentwicklung (vergleiche hierzu unsere quartalsmäßigen Berechnungen und Ausführungen zum Verteilungsspielraum [im Abonnement]). Die jüngste, hiermit amtlich bestätigte Lohnentwicklung bestätigt einmal mehr meine Kritik an DGB-Chef Michael Sommer und IMK-Chef Gustav Horn wie auch am Koalitionsvertrag. Die Kritik an deren Äußerungen zum Mindestlohn wird auch noch einmal dadurch unterstrichen, dass das Statistische Bundesamt in derselben Meldung festhält: “Der niedrigste durchschnittliche Bruttomonatsverdienst wurde im Gastgewerbe (2 012 Euro) gezahlt.” Das ist wohlgemerkt der Durchschnittsverdienst. Viele Beschäftigte liegen gerade im Gastgewerbe darunter. Sie hätten von einer sofortigen Einführung des Mindestlohns profitiert, noch mehr, wenn er nicht nur die nicht Existenz sichernden 8,50 Euro betragen würde, sondern über dem Niedriglohnschwellenwert wie in Frankreich liegen würde. Und: Das Gastgewerbe selbst hätte – wie der Vergleich mit Frankreich zeigt – auch als Ganzes davon profitiert.
Wie haben sich die Reallöhne in der langen Frist gegenüber Vorjahr entwickelt und kumuliert? Und was bedeutet diese und die jüngere Entwicklung für die Konjunkturaussichten und die Bewältigung der Eurokrise? Hier zunächst die Entwicklung seit 1992 auf einen Blick. Seit 1991 weist das Statistische Bundesamt den Reallohnindex für Deutschland aus…Konjunktur/Deutschland/Gewerkschaften/Eurokrise: Reallohnenwicklung bestätigt meine Kritik an Gewerkschaftsvertretern (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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