“Salamanderlurchi” – Eine wahre Weihnachtsgeschichte vom Ammersee – Von Wolfgang Schöller
Dießen - Ammersee

Diese wahre Geschichte begab sich zu jener Zeit, als Wolferl noch am Ammersee lebte, wo die Welt gar nicht so in Ordnung war. In unserem Dorf gab es ein Schuhgeschäft, das der alte Hois mit seiner Tochter Leni betrieb. Die Schuhe paßten nie, da wurde ausgebeut oder auf Zuwachs gekauft. Egal, der alte Hois und seine Leni führten das Geschäft, jahraus, jahrein.

Eines Tages sagte der alte Hois: Leni, sag, kriegst Du a Kind? Du wirst ja immer dicker.

Leni: Na, na, Papa, i hab nie nia, na überhaupt nie ganz gwiß, nie net an Mann o gschaut!

Die Leni vom alten Hois wurde aber in den folgenden Wochen immer dicker.

Eines Tages war das Babi da. Im Dorf, wo man gnadenlos lästert, hieß das Baby “Jesusknabe”.

Der Jesusknabe war, so kam nach langer Zeit heraus, nicht durch unbefleckte
Empfängnis, sondern vom “Salamanderlurchi” gemacht. Das war der Vertreter
der Firma Salamander, der alle Monate das Schuhgeschäft aufgesucht hatte.
Was aus dem Jesusknaben weiter wurde, weiß ich nicht, ich denke aber, dass
der Jesusknabe, das ab und zu noch hört. Wenn er sein Weißbier in der
Skatrunde trinkt.

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