Wer kennt es nicht, “Ein Weihnachtslied“ von Charles Dickens? Unzählige Ausgaben, Übersetzungen, Bücher, Filme, Hörspiele haben es zum Inhalt. Ich habe zum ersten Advent eine schöne Übersetzung von Trude Fein hervorgeholt, die sich in den im Manesse Verlag erschienenen “Meistererzählungen” von Charles Dickens findet (siehe auch die online verfügbare Übersetzung unter Projekt Gutenberg.de). Und spätestens nach der Lektüre der folgenden Sätze, die Geschichte ist gerade so richtig in Schwung gekommen, war die Entscheidung gereift, doch einmal die Gegenwart in diesem Klassiker zu spiegeln: “Ich habe zugesehen, wie alle deine edleren Bestrebungen der Reihe nach zurückgedrängt wurden, bis dich schließlich nur eine Leidenschaft beherrscht – Gewinnsucht. Ist es nicht so?”
Die Geister, die Dickens in seiner Meistererzählung ruft, um den alten, vor lauter Gewinnsucht verbitterten, gegenüber seinen Mitmenschen hart gewordenen und vereinsamten Scrooge zurück bis tief hinein in seine Kindheit zu führen und auf diesem Weg, einem Häutungsprozess gleich, Schicht für Schicht die Psychologie und Politische Ökonomie eben jener Gewinnsucht aufzudecken, zeigen eine Welt, die der unsrigen erschreckend ähnlich sieht. Dabei wird “Ein Weihnachtslied” in diesem Jahr 170 Jahre alt. Der märchenhafte Ausgang in Dickens Weihnachtslied steht also auch 170 Jahre nach dessen Erscheinen noch aus. Inwieweit kann Dickens in Märchenform gekleidete Psychoanalyse also auch heute noch dazu beitragen, eine bessere Welt möglich zu machen, genauer: uns zu ändern, damit der märchenhafte Ausgang seiner Erzählung doch noch Wirklichkeit wird? Wir wollen dieser Frage in mehreren Teilen bis zum Heiligen Abend nachgehen…(Teil I) Die Politische Ökonomie und Psychologie des Weihnachtslieds von Charles Dickens (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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