Arbeitsmarkt: “Rekordhoch”?

Obwohl die gestern vom Statistischen Bundesamt herausgegebene Meldung über die ersten vorläufigen Berechnungen zur Zahl der Beschäftigten im vergangenen Jahr mehr als verhalten ausfiel (Überschrift der Meldung: “Anstieg der Erwerbs­tätigkeit im Jahr 2013 verlangsamt”), löste sie bei den einschlägigen Medien von Spiegel online bis zum Deutschlandfunk Jubelstimmung aus. Auf allen Nachrichtenkanälen wurde das hervorgehoben, was Spiegel online in gewohnt reißerischer Manier in diese Überschrift packte: “Arbeitsmarkt: Zahl der Beschäftigten erreicht Rekordhoch”.

Und natürlich singt Spiegel online auch wie gewohnt das Lied von den steigenden Jobs in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen: “Laut den Statistikern stieg besonders die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs. Insgesamt habe die Zahl der Arbeitnehmer mit Wohnort in Deutschland um 297.000 Personen auf 37,29 Millionen zugelegt – ein Plus von 0,8 Prozent.” Was das für Jobs sind, erfährt der Spiegel online-Leser nicht.

Nur an zwei Stellen kehrte in der Berichterstattung etwas Ernüchterung ein. Bei Spiegel online klang das so: “Allerdings verlangsamte sich der Jobaufbau. Es entstanden 232.000 neue Arbeitsplätze, in den beiden Jahren davor waren es noch deutlich mehr.”

Und ganz am Ende des Beitrags heißt es dann noch, dass die Arbeitslosenzahlen im Dezember gegenüber November wohl um 90.000 und gegenüber Vorjahr “laut Volkswirten deutscher Großbanken” wohl um 55.000 ansteigen würden. Das werden wir bewerten, wenn die Bundesagentur für Arbeit am 7. Januar die Arbeitsmarktzahlen für den Dezember des vergangenen Jahres bekannt gibt.

Bereits feststehende Zahlen der Bundesagentur für Arbeit und ihres Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und etwas volkswirtschaftlicher Verstand helfen jedoch schon heute, Licht ins Dunkel der vermeintlichen Erfolgsmeldung über die Beschäftigtenzahlen und Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland zu bringen. Wie kann es schließlich sein, dass bei einem Wirtschaftswachstum mit einer Null vor dem Komma Beschäftigung entsteht?…Arbeitsmarkt: “Rekordhoch”? (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)


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