Dass hinter der “FAZ” manchmal ein kluger Kopf steckt, in der FAZ-Wirtschaftsredaktion jedoch nicht, ist für wirklich kluge Köpfe nichts Neues. Vor zwei Tagen nun hat sich irgendein FAZ-Autor, der nicht genannt ist (werden wollte?), wer weiß in wessen Auftrag, mit einer Statistik auf Datenbasis des Statistischen Bundesamts zum deutschen Außenhandel bewaffnet, um damit gegen die Kritik an den deutschen Exportüberschüssen zu schießen. Er hat auch getroffen. Nur leider daneben. Einer unserer Abonnenten machte mich auf den Beitrag der FAZ aufmerksam.
Zwar ist es dem FAZ-Autor immerhin gelungen die absoluten Werte zur Entwicklung des Außenhandels von Januar bis November 2013 richtig zu lesen. Wir geben die Daten hier noch einmal in einer eigenen Graphik wieder:
Die Graphik, so der FAZ-Autor, “zeigt, dass Deutschlands Handel mit anderen Ländern des Euroraums ausgeglichen ist. Die Überschüsse entstehen außerhalb des Euroraums – zum kleineren Teil im Handel mit den restlichen EU-Ländern, zum größeren Teil im Handel mit Drittländern außerhalb der EU.”
Den Leserkommentaren zum Beitrag nach zu urteilen, fühlen sich die nicht ganz so klugen Köpfe in ihren – von der FAZ über Jahre erfolgreich geschürten? – Vorurteilen bestätigt und fragen: “Und darauf kommen Sie erst nach zwei Jahren…?” Oder sie empören sich: “Diese Zahlen hätte Berlin den Kritikern schon längst um die Ohren schlagen müssen…”
Der unbekannte FAZ-Autor und sein Auftraggeber dürften sich die Hände über diese Kommentare gerieben haben und sich ihrerseits bestätigt fühlen. Ein genauerer Blick auf dieselbe Statistik – bemüht man sich denn in das Original des Statistischen Bundesamts zu schauen – hätte sie aber allenfalls dazu veranlassen sollen, ihre Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen. Aber so ist das, wenn man Meinung ohne Analyse macht…FAZ/Exportüberschüsse: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst falsch interpretiert hast (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)
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