Das war den so genannten Qualitätsmedien erstaunlicherweise keine Meldung wert: Nach den von dem Europäischen Amt für Statistik, Eurostat, veröffentlichten Daten landet Deutschland bei erneuerbaren Energien weit abgeschlagen in Europa, wie die folgende Graphik veranschaulicht. Nur in wenigen Ländern ist der Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch noch niedriger als in Deutschland.
Da dies das Ergebnis einer langfristigen Entwicklung ist, wirft dies einmal mehr die Frage auf, ob Deutschlands Energiepolitik schwere Versäumnisse vorzuwerfen sind. Darüber hinaus gilt es, einen vergleichenden Blick in die erfolgreicheren EU-Länder und deren Energiepolitik zu werfen. So unterschiedliche Länder wie Schweden, Dänemark, Österreich, Griechenland und Italien verzeichnen seit 2004 deutlich höhere Zunahmen beim Verbrauch erneuerbarer Energien als Deutschland. Warum Deutschland hinterherhinkt ist eine offene Frage. Die weitgehend pauschale Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage könnte hierzu beigetragen haben. Hätten höhere Energiekosten doch einen Anreiz gesetzt, stärker auf Einsparungen und erneuerbare Energien zu setzen. Diese Frage stellt sich umso dringlicher, als dass ein genauerer Blick auf die Befreiung der Industrie von der EEG-Umlage zeigt, dass die Ausgleichsregelung für die Industrie weder auf einer angemessenen Prüfung der Wettbewerbsfähigkeit basiert, noch dem marktwirtschaftlichen Anreizmechanismus von höheren Energiekosten auf steigende Investitionen in energiesparende Produktionsverfahren und in erneuerbare Energien Rechnung trägt.
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