Dass die Reallöhne im dritten Quartal stärker gestiegen sind als im Vorquartal ist ausschließlich der niedrigeren Inflationsrate geschuldet. Die jährliche Inflationsrate betrug im dritten Quartal 0,8 Prozent. Sie ist damit gegenüber der im Vorquartal (1,1%) weiter gesunken. Die nominale Lohnsteigerung betrug demgegenüber unverändert 2,6 Prozent. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt gestern veröffentlicht.
Der Verbraucherpreisindex ist laut Angaben des Statistischen Bundesamts das dritte Quartal in Folge gesunken. Die Inflationsrate liegt weit unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von “unter, aber nahe zwei Prozent”. WuG hat sehr frühzeitig auf die Probleme hingewiesen, die sich damit für die Interpretation von Lohnsteigerungen und schließlich auch Lohnverhandlungen ergeben und auf die Bedeutung des Inflationsziels gegenüber der tatsächlichen Preissteigerungsrate (siehe dazu hier).
Positiv ist, dass die “Neuen Länder” bei der Lohnentwicklung weiter aufgeschlossen haben, wie die Statistik des Bundesamts ebenfalls ausweist. Die Löhne in den östlichen Bundesländern steigen stärker als in den westlichen Bundesländern.
Negativ ist, dass die Lohnsteigerungen zwischen den Einkommensbeziehern sehr unterschiedlich verteilt sind. So fielen die Lohnsteigerungen für “Arbeitnehmer in leitender Stellung” spürbar höher aus als in darunter liegenden Berufsgruppen. Selbst “herausgehobene Fachkräfte” verzeichneten spürbar niedrigere Lohnzuwächse als “Arbeitnehmer in leitender Stellung”.
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