Stellenausschreibung: In eigener Sache gegen den Fachkräftemangel

Ich bin so voller Energie und Esprit, ich könnte aus der FAZ wieder eine interessante Zeitung machen, wenn man mich dort die Wirtschaftsredaktion leiten oder auch nur eine Kolumne schreiben ließe, oder wenn ich die Herausgeber beraten dürfte. Ich würde dasselbe für die Süddeutsche Zeitung und ihre Wirtschaftsredaktion tun. Beim freitag würde ich es auch versuchen, allerdings glaube ich, der zahlt zu schlecht, weswegen die taz erst recht nicht in Frage kommt. Den Deutschlandfunk auf Vielfalt und ökonomischen Sachverstand zu trimmen wäre eine nicht minder anspruchsvolle und daher reizvolle Tätigkeit für mich. Deswegen biete ich den genannten Adressaten hiermit an, sich bei mir zu bewerben.

Wir müssen den Fachkräftemangel doch endlich beginnen anders, also richtig zu denken: Solange sich “Arbeitgeber” nicht bei “Arbeitnehmern” bewerben müssen, sondern es sich umgekehrt verhält, solange kann es doch keinen wirklichen Fachkräftemangel geben. Außer den Fachkräftemangel, der durch meine einleitenden Sätze deutlich geworden sein sollte.

In diesem Sinne möchte ich den potenziellen Bewerberkreis gern noch ausweiten, um weiteren “Arbeitgebern” eine Chance einzuräumen, ihren Fachkräftemangel zu überwinden: Ich könnte jede volkswirtschaftliche Abteilung einer Bank, ja, jede Vorstandsetage dort, mit meinen Ideen und meiner Expertise beraten und BEREICHERN. Nur das letzteres durch meinen Rat endlich einmal nicht zu Lasten anderer geschehen würde. Dasselbe Angebot gilt für alle im Deutschen Bundestag vertretenen politischen Parteien. Ja, selbst der FDP könnte ich neues Leben einhauchen und diesem Leben auch noch einen Sinn geben. Geradezu begehrt müsste meine Arbeit auch bei Frank-Jürgen Weise und Heinrich Alt in der Vorstandsetage der Bundesagentur für Arbeit sein. Endlich hätten sie einmal jemanden an ihrer Seite, der ihnen die Statistik erklärt, die sie jeden Monat vorstellen müssen, und der ihnen wertvolle Hinweise und Analysen für ihre Politikberatung liefert. Angesprochen fühlen dürfen sich auch die einschlägigen Wirtschaftsforschungsinstitute, der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Gewerkschaften, hier besonders die DGB-Gewerkschaften, und Unternehmenschefs und Unternehmensverbände. Sie alle sollen hiermit Ihre Chance erhalten, Ihren Fachkräftemangel mit meiner Hilfe nachhaltig zu überwinden. Ich freue mich über aussagekräftige Bewerbungsschreiben, die ich Sie bitte mit Ihren Gehaltsvorstellungen an info@wirtschaftundgesellschaft.de, Betreff: Bewerbung, zu richten.

Ihr Florian Mahler

Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung finanziert sich ausschließlich über Abonnements und Spenden. Noch sind diese nicht Existenz sichernd. Guter Journalismus muss bezahlt werden, um zu überleben. Deswegen:

Abonnieren Sie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung oder spenden Sie bitte an:




————————————————————-

Sie können helfen, unseren Leserkreis zu erweitern!

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.

————————————————————-


Dieser Text ist mir etwas wert


Verwandte Artikel: