1. Mai: Gehen Sie lieber spazieren!

Heute schwingen sie wieder große Reden, die DGB-Bosse und ihre Gefolgsleute. Aber wen interessiert das eigentlich noch, wer geht da noch hin und warum? Aus Langeweile, aus Gewohnheit, oder gar in dem Glauben, hierüber politisch etwas bewegen zu können? Letzteres würde übersehen, dass der DGB doch selbst mit verantwortlich zeichnet für die Verschlechterungen der Arbeitswelt, die seit der Agenda 2010 die deutschen ArbeitnehmerInnen und schließlich auch die in der Europäischen Währungsunion heimsuchen (siehe dazu auch das Interview mit Ursula Engelen-Kefer hier). Die unheilige Allianz der DGB-Chef-Etagen mit der SPD setzt sich bis heute zum Nachteil der ArbeitnehmerInnen fort. Dafür steht der nicht existenzsichernde Mindestlohn und dessen Entwicklung (siehe zum Beispiel hier und hier). Oder denken Sie nur an das Verhalten des jetzigen DGB-Chefs gegenüber der GDL (siehe hier). In den Gewerkschaften stimmt nichts. Und das seit langem. Sie führen genauso ein Eigenleben wie die Politik. Da können sie sich noch so sehr hinter wohlfeilen Werbebannern verstecken. Die Mehrzahl der Menschen merkt oder spürt es: Der DGB ist kein ehrlicher Interessenvertreter der ArbeitnehmerInnen. Für die, die keine Arbeit haben, ist er es wohl noch nie gewesen. Das “gute Arbeit” des DGB klingt für mich dann auch so wie das “guten Abend” der Mainzelmännchen, nur dass die Mainzelmännchen dabei noch lustig sind, die Trickfiguren des DGB aber einfach nur noch traurig machen. Deswegen: Gehen Sie lieber spazieren! Vielleicht ändert sich dann etwas. Sonst denkt der DGB noch, er habe etwas richtig gemacht, die letzten zehn, fünfzehn Jahre.

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