Griechenland, Athen, Demonstrationen: “Lieber die Drachme, als sich zu ergeben”

Am frühen Abend vor dem Parlamentsgebäude. Eine Menschenmenge, die sich schnell verdichtet. Ich hebe ein Flugblatt auf. Auf der einen Seite steht: “Lieber die Drachme, als sich zu ergeben.” Auf der anderen Seite steht: “Wir schulden nichts. Wir zahlen nichts. Wir verkaufen nichts.” Ich komme mit drei jungen Menschen ins Gespräch, alle aus Athen. Sie haben ein erstaunliches Wissen über die Krise und eine erstaunlich klare Meinungsbildung, auch eine sehr differenzierte Haltung gegenüber der Regierung.

Erstaunlich im Vergleich zu den einschlägigen Medien, die in Deutschland über Griechenland be-richten oder zu den PolitikerInnen, die über das Schicksal dieser Menschen richten. Die letzten Jahre gleich einem Vernichtungsfeldzug. Und deswegen erscheint auch das Wort “ergeben” durchaus angemessen. Die PolitikerInnen und JournalistInnen sollten sich über den Radikalismus jetzt nicht wundern oder gar echauffieren, den sie selbst mit ihrer unverantwortlichen, menschenverachtenden und ökonomisch und sozial zerstörerischen, absolut kontraproduktiven Politik heraufbeschworen haben.

"Lieber die Drachme, als sich zu ergeben."

"Wir schulden nichts. Wir zahlen nichts. Wir verkaufen nichts."

Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung finanziert sich ausschließlich über Abonnements und Spenden. Noch sind diese nicht Existenz sichernd. Guter Journalismus muss bezahlt werden, um zu überleben. Deswegen:

Abonnieren Sie Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung oder spenden Sie bitte an:




————————————————————-

Sie können helfen, unseren Leserkreis zu erweitern!

Wirtschaft und Gesellschaft hat jetzt auch eine und freut sich über jedes “Gefällt mir”.

————————————————————-


Dieser Text ist mir etwas wert


Verwandte Artikel: