Wann werden die Verantwortlichen, die an den entscheidenden politischen Schalthebeln sitzen, wenigstens ihrer eigenen Statistikbehörde die gebotene Aufmerksamkeit schenken und die richtigen wirtschafts und sozialpolitischen Schlussfolgerungen daraus ziehen? Diese Frage legt zumindest ein Blick auf die aktuellsten Pressemitteilungen von Eurostat nahe.
Die jährliche Inflationsrate zeigt: die Europäische Währungsunion (EWU) bewegt sich am Rand zur Deflation. Die vierteljährliche Wachstumsrate zeigt: die EWU bewegt sich am Rand zur Rezession. Die jährliche Wachstumsrate zeigt: Das Wachstum in den USA liegt fast doppelt so hoch wie in der EWU. Die Industrieproduktion ist gefallen, die Einzelhandelsumsätze sind gefallen. Das Schlimmste aber: die Arbeitslosigkeit liegt seit Jahren schon auf einem erschreckend hohen Niveau. Die Arbeitslosenquote in der EWU liegt mehr als doppelt so hoch wie in den USA. Dass dies kein Zufall ist, sondern Ergebnis unterschiedlicher, ja, entgegengesetzter Wirtschaftspolitiken, belegen wir seit langem in unseren ausführlichen Analysen.
Wann aber werden EU-Kommission, EZB und Bundesregierung das schlechte Zeugnis, das ihre eigene Statistikbehörde ihrer Politik ausstellt, ernst nehmen?
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