Wenn man heute von Viren liest, dann doch meist, wenn nicht ausschließlich, von Computerviren. Arme, arme Computer, könnte man fast meinen. Bei WuG aber war seit Freitag abend nicht der Computer von einem Virus befallen, sondern der Herausgeber. Und wenn es einem Computer tatsächlich bei einem Virenbefall so schlecht gehen sollte wie mir bei meinem Virenbefall zum Wochenende, ja dann hätte ich tatsächlich Mitleid mit diesem Computer. Aber weder leidet ja ein Computer, im menschlich verstandenen Sinne, noch geht es in den Berichten über Computerviren um ein solches Leid, sondern um Datenverluste, Vertrauensverluste, Geldverluste. Was aber nützt ein nicht von Computerviren befallener, sozusagen kerngesunder Computer, wenn derjenige, der ihn bedient, von einem Virus befallen ist? Nichts, genau. Wenn es auch nur diese eine Erkenntnis ist, die mir und Ihnen dieser Vorfall ins Gedächtnis ruft, hätte ich doch bereits nicht umsonst gelitten.
Und gelitten habe ich. Meine Güte. Mein Magen kann nach alldem einmal so richtig wieder von vorn anfangen. Auch das ja möglicherweise durchaus ein positives Ergebnis meines Leids. Wo aber kommt so ein Virus bloß her, von einem Tag auf den anderen? Das konnte mir noch niemand erklären, nur, dass es halt passieren kann. Und noch zwei Erkenntnisse haben der Virus und seine Folgen mir wieder ins Gedächtnis gerufen: Viel Schlaf, Kamillen- und Fencheltee, und, sobald es die Kräfte wieder erlauben, ein Spaziergang mit viel frischer Luft, wenn möglich, in guter Gesellschaft, sind, zumindest für mich, die richtige Medizin. Jetzt, drei Tage nach Ausbruch der Krankheit, bin ich zwar immer noch etwas wackelig auf den Beinen, aber wieder einsatzbereit. Und noch einen Vorteil hat schließlich so ein altmodischer Virus: ich kann ihn selbst behandeln, vielleicht unter Zuhilfenahme von Freunden, die mir dankenswerterweise noch schnell den Kamillentee vorbeibringen. Beim Computervirus aber sind wir doch in der Regel erst einmal alle aufgeschmissen und am Ende unseres Lateins.
In diesem Sinne, geben Sie auf sich acht, sowohl was die altmodischen, als auch was die neumodischen Viren anbelangt, und geben Sie nicht auf, manchmal hilft schon etwas Schlaf, Tee und frische Luft. Und bleiben Sie WuG treu. Ab heute wird wieder recherchiert und geschrieben. Eine schöne Woche Ihnen und Gesundheit,
Ihr Florian Mahler
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