Christian Fülling: Lösungsvorschlag für einen gelungenen Start in die Integration

Christian Fülling ist Facebook-Blogger, Psychologischer Berater, Therapeut und Coach, studierter Betriebswirt und Autor des Buches “Das denkende Universum – Das spirituelle Weltbild der Schule des positiven Denkens”. In einem Gastbeitrag präsentiert er seine Gedanken und Überlegungen zu Thema Flüchtlinge und Integration.

Integration beginnt gleich am Anfang – und zwar sofort! Und nicht erst am Ende oder mittendrin. Wozu letzteres führt, kann man live mitbekommen, wenn man sich die Mühe macht, in bestimmte Vororte von beispielsweise Paris, London, Brüssel, Malmö, Berlin oder Duisburg zu gehen, vorausgesetzt man traut sich. Nicht umsonst werden diese Vororte teilweise als “No-Go-Areas” bezeichnet; sie stellen die katastrophalen Folgen des europäischen Integrations-Missmanagements dar – sowohl von der Presse, der Politik und vom Durchschnittsbürger totgeschwiegen.

Es ist schlichtweg falsch, wenn manche behaupten, die Probleme lägen nur an den Migranten selbst, die sich ja nicht in die bestehende Gesellschaftsform integriert und deshalb Parallelgesellschaften gebildet hätten – Parallelgesellschaften, in denen im Extremfall auch die Scharia regiert. In der Regel reicht ein bisschen Online-Recherche aus, um auf Dokumentationen und Artikel zu stoßen, die uns von den Leitmedien vorenthalten werden und die einem im wahrsten Sinne des Wortes Angst und Schrecken einjagen. Die Ursache dieser Migrations-Probleme sind jedoch nicht nur die Migranten, sondern größtenteils die Politik und die Medien der Gastgeberländer sowie die Gastgeber selbst.

Meine persönliche Erfahrung

Das Dortmunder Gymnasium beispielsweise, das ich in den 70er, 80er Jahren besuchte, hatte eine Kooperation mit Portugal; unsere Klassen bestanden zur Hälfte aus zugewanderten Portugiesen. Meine erste große Liebe war eine Italienerin, die Tochter zugewanderter “Gastarbeiter”. Einer meiner besten Jugendfreunde war ein Perser. Ich hatte hatte/habe unter anderem griechische, türkische, arabische, amerikanische, spanische, brasilianische, chinesische, japanische, indische und jüdische Freunde und Bekannte. Meine aktuelle Lebenspartnerin ist eine Deutsch-Russin. Darüber hinaus, bin ich im internationalen Rohstoffhandel ausgebildet und pflegte unter anderem enge und schöne Geschäftskontakte zu Menschen aus Pakistan, Afrika, Israel, der Türkei, und Russland. Des Weiteren habe ich knapp fünf Jahre im Ausland gelebt. Ich war also selbst Ausländer, und ich mag Ausländer. Und ich weiß, wie Ausländer ticken – besser noch: Ich weiß, wie Menschen ticken.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Völker emotionaler Natur sind – weitaus emotionaler, als wir Deutsche. Insbesondere die Menschen aus dem Nahen Osten sind meines Erachtens sehr emotionale Menschen, das heißt, sie neigen dazu, aus ihrer Emotion heraus zu reagieren. Das ist weder gut noch schlecht. Es ist so, wie es ist! Nun braucht man aber kein Psychologe sein, um abzuschätzen, wie emotionale Menschen zum Beispiel auf empfundene Ungerechtigkeit oder Ausgrenzung reagieren.

Wenn ich meine Erfahrungen mit den oben genannten Völkern in einem einzigen Satz zusammenfassen müsste, dann würde er folgendermaßen lauten: Ich bin von allen – ausnahmslos allen Menschen – gastfreundlich, respektvoll und herzlich empfangen und behandelt worden.

Meine Probleme mit der aktuellen Flüchtlingspolitik

Ich habe allerdings Probleme mit der aktuellen Flüchtlingspolitik – die Betonung liegt auf Politik! Wie kann es sein, dass wir heute in den oben genannten Städten so große Schwierigkeiten haben, die immerzu nur als ethnische Probleme verkauft werden? Die Antwort ist denkbar einfach: Wir Deutsche – oder die Franzosen oder die Belgier – haben es sich zu einfach gemacht! Diese Einfachheit fußt auf politischer, medialer und gesellschaftlicher Arroganz.

Nun ist es so, dass seit mittlerweile über vier Monaten täglich viele tausend Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika unsere Grenzen überqueren. Zum Teil schwerst traumatisiert, zum Teil hoch emotionalisiert. Diese Krise war seit Monaten, wenn nicht Jahren vorhersehbar.

Die Bundeskanzlerin sagt nun: “Wir schaffen das.” Sie proklamiert blinden Optimismus und setzt ihr christliches Volk mit Schlagwörtern, wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Toleranz im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck. Dieselbe Bundeskanzlerin hatte noch vor ein paar Jahren lauthals angekündigt, dass Multi-Kulti gescheitert sei. Und nun ist sie eine unbeugsame Gegnerin der heißumkämpften Obergrenze, das heißt, sie verlangt von ihrem Volk, dass der Zustrom “fremder Menschen” grenzenlos bleiben soll. Freiwillige Helfer, Polizei, Ärzte und viele andere Menschen sehen schon längst die Grenzen des Zumutbaren überschritten und sind teils demotiviert und ängstlich geworden, weil sie merken, was für unglaublich große Aufgaben auf uns zukommen – beziehungsweise schon auf uns zugekommen sind.

Es kommen Menschen in einer nie dagewesenen Anzahl und Geschwindigkeit in unser Land. Menschen, die von ihrer gottgegebenen Natur aus vollkommen anders “ticken”, als wir Deutsche. Dass deutsche Bürger bei solch einer nie dagewesenen Situation Angst bekommen, ist nur allzu menschlich. Und was sagt die Bundeskanzlerin dazu? Angst sei kein guter Ratgeber. Ich persönlich finde diese Antwort nicht sehr hilfreich, besser noch: nutzlos. Wenn Teile des Volkes Angst haben, dann hat es Angst. Ich selber bin Therapeut und Coach. Wenn ich meinen Klienten so eine Antwort auf deren Ängste geben würde, hätte ich komplett versagt und könnte meine Praxis schließen. Das hat nichts, aber auch wirklich gar nichts mit Nächstenliebe zu tun.

Es kommen Menschen zu uns, die ganz anders konditioniert sind, die im Großen und Ganzen entgegengesetzte Einstellungen zu ethischen, moralischen, religiösen, familiären, zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Themen im Allgemeinen haben. Die ein ganz anderes Rechtsverständnis haben. Die ein ganz anderes Gottverständnis besitzen. Wir haben Flüchtlinge in Deutschland – seien sie nun legal oder illegal hier, das spielt mittlerweile keine Rolle mehr –, die aus einer wahrhaft fremden Kultur kommen. Und es sind mittlerweile so viele Menschen, dass wir symbolisch gesehen mindestens vier Städte in der Größe von Braunschweig gründen und bauen müssten – und zwar jetzt sofort -, um diesen Menschen Wohnraum zu geben. Das ist eine unfassbare Zahl und Größe.

Wenn nun die Bundeskanzlerin meint, wir schaffen das, warum sieht man dann nach sage und schreibe vier Monaten so gut wie gar nichts von einer menschenwürdigen Integrationspolitik? Was genau meine ich mit dieser Frage?

Jeder, der sich einmal vorgenommen hat, sich eine bestimmte Verhaltensweise abzugewöhnen beziehungsweise eine neue Verhaltensweise anzugewöhnen, weiß, wie schwierig das ist. Das liegt daran, dass sämtliche Verhaltensweisen – oder auch Persönlichkeiten – Automatismen unterliegen, die nur mit großer Anstrengung und fachlichem Know-how unterbrochen und geändert werden können. Wie schwierig muss es demnach sein, einem Menschen die Leitlinien einer fremden Kultur verständlich zu machen, um dadurch zu garantieren, dass eben diese Menschen sich mit dem neuen System identifizieren und sich ihm anpassen. Ein fast unmögliches Unterfangen. Die Übersetzung unseres Grundgesetzes ist zwar ein liebgemeinter Ansatz, er wird aber zu nichts führen, weil ein Grundgesetz in arabischer Sprache die Konditionierung eines Menschen nicht im Geringsten berührt.

Lösungsvorschlag

Der meines Erachtens einzige Weg hin zu einer nachhaltigen Integration ist die laufende, direkte und persönliche Ansprache der neuen Mitbürger – und zwar in erster Linie von der Politik und den Medien und in zweiter Linie von uns deutschen Bürgern. Und diese fehlt gänzlich. Immer noch.

Beispielsweise war ich vor ein paar Tagen in der Berliner U-Bahn und wartete auf meinen Zug. Auf einmal kam eine Gruppe junger Flüchtlinge dazu und verhielt sich recht “auffällig”. Sie rannten im Bahnhof hin und her, sie wirkten aufgekratzt und hatten irgend so ein Blatt Papier mit dabei und wollten die Reisenden zu einer Unterschrift bewegen. Ihr Verhalten war fremd. Innerhalb von ein paar Sekunden waren sämtliche Fahrgäste im gesamten U-Bahnhof in einer Art Schockstarre, während sich die Gruppe recht laut und auffällig verhielt. Sie waren nicht aggressiv oder dergleichen, halt nur anders, als wir Deutsche. Die Gruppe wirkte so fremd – ihre Energie war befremdlich. Und keiner war bereit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen – weder sprachlich noch visuell. Die Gruppe wirkte auf mich, wie eine “Blase aus einer anderen Welt”.

Man machte einen großen Bogen um sie. Auch ich war durch die allgemeine Stimmung angespannt und nicht in der Lage, diese jungen Menschen einfach mal anzusprechen, sie einfach mal zu fragen, was sie denn von einem wollten, einfach mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Stattdessen ging man ihnen aus dem Weg.

Und genau das ist das Problem, das die Problemzonen in den oben genannten europäischen Städten haben. Die Zuwanderer dort leben seit eh und je wie in einer Blase, wie in einer Oase – mit anderen Worten: wie in einem Getto.

Die deutsche Politik hat jetzt die Chance, das anders und besser zu machen, anders zu gestalten – damit Radikalismus, Extremismus, Hass, Wut und Kriminalität gleich am Anfang der Hahn abgedreht werden. Und dazu bedarf es in dieser aktuellen chaotischen Situation zunächst einmal einer laufenden direkten Ansprache beider Seiten – die der Einwanderer und die der deutschen Bürger.

Extra-TV-Sender

Dazu sollte umgehend ein nur für die Flüchtlingskrise staatlicher TV-Sender ins Leben gerufen werden, der neben ARD und ZDF läuft, und zwar einer, der nicht durch eine höhere GEZ-Gebühr finanziert wird, sondern staatlich-freiwillig und staatlich-ehrenamtlich. Ein Sender, der möglichst 24 Stunden am Tag läuft, der mit entsprechenden Fernsehgeräten und arabischen Untertiteln direkt in die Flüchtlingsheime und gleichzeitig in die deutschen Wohnzimmer ausgestrahlt wird.

Es sollen Flüchtlinge interviewt werden, es sollen Deutsche interviewt werden, es sollen deren Ängste, Sorgen und Hoffnungen thematisiert werden. Es soll zu regelmäßigen Ansprachen unserer Chefin kommen, die authentisch und menschlich auf die Flüchtlinge und die Bürger zugeht und den aktuellen Stand der Entwicklung mitteilt. Es sollen deutsche Verhaltensweisen vorgestellt werden, und genauso sollen die Flüchtlinge vorgestellt werden. Ein Sender, der darauf abzielt, zu informieren, aufzuklären, die deutsche Gesellschaft und deren Gedankengut zu erklären, inklusive Deutsch-Sprachkurse, etc., etc., etc.

All das kann der Staat mit Leichtigkeit finanzieren! Das Geld ist da. Und wenn der Staat es nicht hat, dann muss er es halt drucken! Wir brauchen Geld, ganz viel Geld, und zwar sofort! Es gibt zu Genüge arbeitslose Journalisten, Übersetzer, TV-Menschen und Film- und Fernsehproduzenten, etc., die gerne helfen können und werden, dieses Projekt umzusetzen. Wo ein Wille ist, ist auch immer ein Weg.

Vergütung der ehrenamtlichen Mitarbeiter

Ich persönlich empfinde es als eine absolute Schande, auf Dauer von seinem Volk unentgeltliche Leistungen entgegenzunehmen, während gleichzeitig die nationale und internationale Politik große Mitschuld an den momentanen Ereignissen trägt und die Chefin auf einen unbegrenzten Zugang pocht. So läuft das nicht. Das ist a-sozial. Es kann doch nicht sein, dass sich Menschen unter dem Deckmantel der Nächstenliebe und Barmherzigkeit aufopfern, ohne eine entsprechende finanzielle Gegenleistung vom Staat zu erhalten. Ein einfaches Dankeschön reicht da nicht mehr aus. Beispielsweise wäre eine einmalige Zahlung von 2.000 Euro an die freiwilligen Helfer von Nöten. Auch das ist Nächstenliebe und das mindeste. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert, wenn die freiwilligen Helfer von heute auf morgen aufhörten, weil sie total demotiviert wären.

Unentgeltliche Trauma-Therapien für Flüchtlinge mit vom Staat vergüteten Therapeuten – ohne lange Wartezeiten

Immer wieder sehe ich Flüchtlinge in den U-Bahnen oder auf der Straße, deren Augen schrecklich Erlebtes erzählen. Wenn wir Menschen, die traumatisiert sind, integrieren wollen beziehungsweise müssen, dann müssen sie zunächst einmal enttraumatisiert werden. Das ist doch nur allzu logisch. Dazu muss der Staat im großen Stile Therapeuten und Übersetzer anheuern, die diese Aufgabe übernehmen – und zwar jetzt sofort und selbstverständlich vergütet! Es gibt genug Trauma-Therapeuten, die noch Kapazitäten frei haben.

Auch dazu sind wir reich genug und können uns das leisten. Alles andere sind faule Ausreden und gefährdet aufs Höchste das Zusammenleben in unserer Demokratie.

Sofortige Abschiebung kriminell auffälliger Flüchtlinge

Selbstverständlich gibt es unter den Flüchtlingen Gute und weniger gute Menschen. Das ist doch eine ganz logische Aussage. Die Vorschläge einiger Politiker, soziale Leistungen zu kürzen, wenn sich neue Mitbürger kriminell oder a-sozial verhalten, ist deren direkter Weg in den Untergrund und in die Kriminalität, und somit das Dümmste, das ich je gehört habe. Wenn man einem Menschen das bisschen, das ihm gesetzlich zusteht, als Strafe kürzt, dann bleibt doch nur noch der Weg in die Kriminalität! Auch das ist doch nur allzu logisch. Jeder weiß das.

Hier müssen wir Deutsche lernen, konsequenter zu sein und gleichzeitig können wir endlich Frieden mit unserer Vergangenheit schließen. Wenn Menschen merken, dass sie hier nicht machen können, was sie wollen, wird deren Bereitschaft, sich zu integrieren, zumindest erhöht. Gleichzeitig ziehen wir dem braunen Gedankengut den Boden unter den Füßen weg.

Diese vier Punkte sind die meines Erachtens wichtigsten Punkte einer ganzen Reihe weiterer Punkte, die umgesetzt werden müssen – und zwar jetzt, sofort. Ich verlange von unserem Staat, von unseren Politikern geschlossenes Handeln und eine sofortige Umsetzung, in der die Flüchtlinge und die deutschen Bürger miteinander vernetzt und synchronisiert werden, und das auf höchstem Niveau, und das geht nur mithilfe der Medien – sprich mithilfe des öffentlichen Fernsehens, mithilfe eines eigens für die Flüchtlingskrise “öffentlichen Flüchtlings-Senders”. Alles andere ist definitiv zum Scheitern verurteilt. Diese Krise ist die größte Herausforderung, die wir seit dem 2. Weltkrieg hatten, und sie ist nicht die größte Herausforderung seit der Wiedervereinigung, wie es einige Politiker und Medien unglücklich formulierten. Die Flüchtlingskrise auch nur annähernd mit der Widervereinigung zu vergleichen, ist somit das unverschämteste, das ich je gehört habe. Die momentane Krise hat nichts – aber auch wirklich gar nichts – mit unserer Wiedervereinigung zu tun. Das Ausmaß der potentiellen und bevorstehenden Probleme ist um ein vielfaches höher, als es bei der Wiedervereinigung jemals hätte sein können.


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