English Summary: The article analyses the most recent monetary data against the background of the monetary development and policy in the European Monetary Union (EMU) presented by Mario Draghi, the president of the European Central Bank (ECB), last Thursday. Moreover, the author looks back to the development since the beginning of the EMU which allows a more comprehensive and reasonable understanding of the development of monetary aggregates like credit growth. The data and the background story presented in the article explains why the most recent policy steps by the ECB are necessary but not sufficient to adequately increase economic activity in the EMU and therefore not sufficient to appreciably bring the high incidence of unemployment down. How relevant this approach is political, too, is again shown by the most recent victory of Le Pen in the first round of regional elections in France.
Wirtschaft und Gesellschaft – Analyse & Meinung (WuG) hat die grundsätzliche Bedeutung der Geldpolitik wie deren empirische Entwicklung in der Europäischen Währungsunion (EWU) zuletzt in einem Beitrag vom 19. Juli des Jahres ausführlich erläutert (siehe hier, im Abonnement). Am vergangenen Donnerstag hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre neuesten geldpolitischen Entscheidungen bekannt gegeben. Der Präsident der EZB, Mario Draghi, hat in seinem Statement der EWU ein Kreditwachstum attestiert. Wir kommen auf der Datenbasis der EZB, aber auch der des IWF/G20 zwar ebenfalls zu einem Kreditwachstum, das sich jedoch seit August verlangsamt hat. Wir stimmen dennoch mit Draghi darin überein, dass sich die Finanzierungsbedingungen durch die bisherigen geldpolitischen Maßnahmen sowohl für Unternehmen, als auch für die privaten Haushalte verbessert haben. Warum aber hat sich das Kreditwachstum im August und September dennoch abgeschwächt und liegt im Oktober, wo es sich wieder begonnen hat zu erholen, immer noch unter den im Zeitraum von Januar bis Juli erzielten Zuwachsraten? WuG zeigt die empirische Entwicklung auf und sucht diese Frage zu beantworten.
Wir blicken darüber hinaus auf das Kreditwachstum seit Bestehen der EWU zurück und gewinnen darüber einen Eindruck, wie das gegenwärtige Kreditwachstum zu bewerten ist und welche Rückschlüsse daraus für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung zu ziehen sind. In den einschlägigen Medien herrschte vor allem Aufregung und Verwirrung über die erneute Verschärfung der EZB gegenüber Einlagen der Banken bei Girokonten der EZB, die diese nunmehr mit einem negativen Zins von -0,3 Prozent belastet. Ein Blick auf die Entwicklung der Guthaben der Kreditinstitute auf Girokonten der EZB hätte bei jenen Schreiberlingen jedoch für Ernüchterung sorgen müssen. Wir zeigen auch diese Entwicklung empirisch auf und analysieren sie.
Das Ergebnis unserer Analyse erklärt, warum sich die EZB ernsthaft über die Entwicklung der EWU sorgen muss, selbst wenn sie diese nur an ihren geldpolitischen Aggregaten messen würde. Warum die Geldpolitik weitgehend wirkungslos bleibt, haben wir an anderer Stelle bereits häufiger erklärt. Wir zeigen nochmals den großen Widerspruch auf, den Draghi – das zeigt sein Pressestatement vom vergangenen Donnerstag – bis heute verkennt bzw. nicht bereit ist anzuerkennen. Solange muss aber auch die Überwindung des wirtschafts- und sozialpolitischen Hauptproblems der EWU weiter ausbleiben: die Überwindung der Massenarbeitslosigkeit. Denn, das haben wir in unserem Beitrag vom Juli aufgezeigt: Kreditwachstum und reales Wirtschaftswachstum stehen in einem ursächlichen Zusammenhang…Geldpolitik: Eine Analyse der jüngsten Entwicklung in der EWU (vollständiger Beitrag im Abonnement)
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