Davos: Die wirtschaftliche Elite sorgt sich – zurecht, reichlich spät und immer noch das zentrale Problem vernachlässigend

English Summary: Just in time to the World Economic Forum 2016 PwC has presented its 19th Annual Global CEO Survey on the basis of 1.409 interviews with CEOs in 83 countries. The reporting on that survey focusses on the increasing concerns by managers on a so-called multi-polar world characterised by multiple economic models, increasing regionalisation in trade, and increasingly divergent systems of laws and liberties. However, the most interesting issue is that the survey shows that the interviewed managers are not able to get the causes right but rather being part of the problem. Recognising their huge political influence this is itself a threat to the economic and political development around the world.

Die wirtschaftlichen Eliten oder, um “Die Welt” zu zitieren, die “Mächtigen, Klugen und Reichen in Davos” sorgen sich. Dafür spricht zumindest die pünktlich zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC vorgestellte Umfrage unter rund 1.409 Managern in 83 Ländern. Die Bedrohung wird vor allem in einer Abkehr von der Globalisierung hin zu einer so genannten multi-polaren Welt gesehen, weg von sich mehr und mehr integrierenden Volkswirtschaften und politischen Unionen hin zu Nationalismus, regionalen Wirtschaftsblöcken, unterschiedlichen Rechtssystemen, Freiheitsbegriffen und Werten. Die Globalisierung sei zwar “nicht tot”, so PwC resümierend, aber die Unsicherheiten und Risiken unter den Wirtschaftsführern hätten zugenommen und ließen jene Entwicklungen hervortreten, die auch die folgende Graphik aus dem Report veranschaulichen soll.

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Das alles ist soweit eigentlich nicht überraschend. Interessant wird es erst, wenn man das folgende Ergebnis in die Betrachtung mit einbezieht. Es zeigt nämlich, dass die Manager zwar die gestiegenen Unsicherheiten und Gefahren zu erkennen scheinen – damit ja nun aber wirklich nicht über die Einsichten eines einigermaßen gut informierten Durchschnittbürgers hinausgehen -, nicht aber die zentrale Ursache für jene Entwicklungen ausmachen. Sie stellen vielmehr munter weiter auf Probleme ab, die sie nun schon seit vielen Jahren in den Vordergrund rücken – die aber selbst mit ursächlich für die gestiegene Instabilität auf unserem Globus sind. Berücksichtigt man den großen Einfluss, den diese Manager auf die Politik ausüben, lässt dies nichts Gutes erwarten für die Zukunft. Es zeigt aber zumindest, dass die so genannten Wirtschaftseliten zwar mächtig und reich sind, bestimmt aber nicht klug, sondern, zumindest gesellschaftspolitisch, einen äußerst begrenzten Horizont haben. Das sorgt nicht zuletzt dafür, dass sie sich auf Dauer selbst zwei wesentlicher Grundlagen für ihre Geschäfte berauben: ein angemessenes Wirtschaftswachstum und politische Stabilität.

Das eigentlich Erstaunliche nämlich ist das Ergebnis, das die folgende Graphik von PwC aus derselben Umfrage präsentiert…Davos: Die wirtschaftliche Elite sorgt sich – zurecht, reichlich spät und immer noch das zentrale Problem vernachlässigend (vollständiger Beitrag im Abonnement)


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