Protektionismus: Strafzölle auf Stahl aus China und Russland durch nichts gerechtfertigt

English Summary: Against the background of protests by steel industrialists as well as by trade unionists and an inquiry by the European Commission opened in May 2015 the EU has raised anti-dumping duties against certain steel imports from China and Russia. However, our comprehensive analysis on foreign trade between Germany and the EU 28 with Russia and China shows that these anti-dumping duties are not justified and that there are rather homemade reasons responsible for the desperate cries to protect the European steel industry.

Billig-Stahl aus China” (manager magazin), “EU-Kampf gegen Dumping-Preise” (tagesschau.de), die Wirtschaftswoche spricht von “Billigkonkurrenz” aus China und Russland. Dieser Tenor suggeriert, dass China und Russland mit unfairem Wettbewerb die Stahlindustrie in Europa bedrohen. Auf dieser Grundlage lassen sich leicht die Strafzölle, mit denen die EU jetzt bestimmte Stahlerzeugnisse aus China und Russland belegt hat, rechtfertigen. Spiegel online zeigt, wie es geht: “Um die eigene Stahlindustrie zu schützen, geht die EU verstärkt gegen Billigimporte vor.” Der deutschen Stahlindustrie geht das noch nicht weit genug. Sie fordert Zölle von bis zu 60 Prozent, ist im manager magazin zu lesen. Die bisher beschlossenen Zölle liegen bei 13,8 bis 16 Prozent für China und 19,8 bis 26,2 Prozent für Russland. Unsere umfassende Analyse des Außenhandels der EU 28 und Deutschlands mit China und Russland aber zeigt, dass die Strafzölle auf Stahl aus China und Russland durch nichts gerechtfertigt sind, erst recht nicht die Forderung der deutschen Stahlindustrie nach noch höheren Schutzmauern. Die Analyse erlaubt auch die Schlussfolgerung, dass es nicht niedrige bzw. Dumping-Preise seitens China und Russland sind, die die europäische Stahlindustrie gefährden, sondern eine zentrale, hausgemachte Ursache. Es ist auch in diesem Fall wieder erstaunlich, wie sich Politiker, Konzernchefs, Gewerkschafter, Journalisten und Wirtschaftswissenschaftler mit einer Sache gemein machen oder ihr oberflächlich normativ widersprechen, ohne sich den realen Entwicklungen und ihren Ursachen zu versichern und den Dingen auf den Grund zu gehen. Mit möglicherweise weitreichenden Folgen für die heimische Konjunktur, die Weltwirtschaft und die internationalen politischen Beziehungen…Protektionismus: Strafzölle auf Stahl aus China und Russland durch nichts gerechtfertigt (vollständiger Beitrag im Abonnement)


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