Nachdem das Statistische Bundesamt in seinem aussagekräftigen Antwortschreiben an die Redaktion von WuG deutlich gemacht hat, dass es mit dem Begriff “positive Konsumneigung” tautologisch argumentiert (siehe dazu hier), habe ich soeben beim Statistischen Bundesamt angefragt, ob es daher seine betreffende Meldung korrigiert und den Begriff “positive Konsumneigung” als Grund für den Anstieg der Konsumausgaben der privaten Haushalte streicht. Ich habe die Gelegenheit genutzt, darüber hinaus zu fragen, welche Rolle das Statistische Bundesamt der Lohnentwicklung beimisst und ob in der Entwicklung der Löhne nicht vielleicht der wesentliche Grund für die Entwicklung der Konsumausgaben der privaten Haushalte liegt. Hier meine diesbetreffende Anfrage an das Statistische Bundesamt im Wortlaut:
“Sehr geehrter Herr Schulz, sehr geehrte Damen und Herren,
wird das Statistische Bundesamt den Begriff positive Konsumneigung aus seiner Meldung (https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/03/PD16_096_811.html) streichen, nachdem sich herausgestellt hat, dass Sie damit tautologisch argumentieren? Die Tautologie wird unmittelbar deutlich durch Ihr Antwortschreiben an unsere Redaktion betreff unserer Frage, wie das Statistische Bundesamt positive Konsumneigung definiert (siehe dazu hier: /2016/03/konsumneigung-so-definiert-das-statistische-bundesamt-positive-konsumneigung/ ).
Sie definieren positive Konsumneigung als, ich zitiere aus Ihrer Antwort an die Redaktion, sehr positive Zunahme der Konsumausgaben der privaten Haushalte. Damit sagen Sie in Ihrer Meldung aber nichts anderes, als dass ein wesentlicher Grund für das stärkste Wachstum der privaten Konsumausgaben seit dem Jahr 2000 die sehr positive Zunahme der Konsumausgaben der privaten Haushalte ist. Das ist ganz unbestreitbar eine Tautologie, die Sie sicherlich in Ihrer Meldung nicht so stehen lassen wollen.
Mit dieser Frage verbindet sich eine weitere Frage. Wenn nicht die Konsumneigung der Grund für den Anstieg der Konsumausgaben der privaten Haushalte ist, welcher Grund liegt stattdessen vor? Welche Rolle sprechen Sie in diesem Zusammenhang der Lohnentwicklung zu? Liegt in der Entwicklung der Löhne vielleicht der wesentliche Grund?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Mahler
www.wirtschaftundgesellschaft.de
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