Archiv für Gewerkschaften

Tarifverhandlungsergebnis der Länder: Verhandlungsführer Bullerjahn (SPD) versäumt, Zeichen für Lohnpolitik zu setzen

Nach dem Verhandlungsergebnis für die Stahlarbeiter, bleibt voraussichtlich auch das heute erzielte Tarifergebnis für die im öffentlichen Dienst der Länder Beschäftigten unter dem Verteilungsspielraum – wenn das Verhandlungsergebnis der Länder für die Beschäftigten auch leicht besser ausfällt als das für die Stahlarbeiter erzielte. Der Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite, Sachsen-Anhalts Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD), hat es versäumt, der Lohnpolitik ihre gesamtwirtschaftliche Bedeutung zurückzugeben. Tarifverhandlungsergebnis der Länder: Verhandlungsführer Bullerjahn (SPD) versäumt, Zeichen für Lohnpolitik zu setzen (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

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Tarifverhandlungsergebnis der IG-Metall wird Verteilungsspielraum voraussichtlich nicht ausschöpfen

Gestern verkündete die IG-Metall, dass sie ein Verhandlungsergebnis in den laufenden Tarifverhandlungen für Stahlarbeiter erzielt habe. “3 Prozent mehr für Stahlarbeiter”. Laufzeit 15 Monate. “Ab sofort 3 Prozent mehr Geld, das ist ein gutes Ergebnis. Wir haben die Altersteilzeit verbessert, gute Regelungen zur Beschäftigungssicherung erneuert und uns bei der Altersvorsorge der Auszubildenden voll durchgesetzt. Insgesamt eine faire, ordentliche Lösung”, ließ Knut Gießler, Bezirksleiter der IG Metall NRW, zu dem Verhandlungsergebnis verlauten. Über die Annahme soll allerdings noch “umfassend in den Betrieben diskutiert werden.” Ein über die einzelbetriebliche Wahrnehmung hinausgehender Grund, diesem Verhandlungsergebnis zu widersprechen, ist der, dass es voraussichtlich nicht den durch Produktivitätsentwicklung und Inflationsziel bestimmten Verteilungsspielraum ausschöpft. Noch weniger ist es geeignet, den nicht ausgeschöpften Verteilungsspielraum der vergangenen Jahre auch nur im Ansatz zu kompensieren. Tarifverhandlungsergebnis der IG-Metall wird Verteilungsspielraum voraussichtlich nicht ausschöpfen (vollständiger Beitrag nur im Abonnement)

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Aktuelle Nachrichten und Hintergrund: Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gehen weiter – Arbeitsniederlegungen in Kitas in Berlin und Brandenburg

Der Deutschlandfunk berichtet heute in seinen Nachrichten:

“Einen Tag vor der neuen Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder sind die Warnstreiks fortgesetzt worden. In Berlin und Brandenburg legten die Beschäftigten in Kindertagesstätten die Arbeit nieder. Betroffen sind auch Schulen, Jobcenter und Landesbehörden. In Nordrhein-Westfalen sind angestellte Lehrer, Mitarbeiter von Straßenmeistereien, Universitätskliniken oder Polizeibehörden zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgefordert. – Die Tarifgespräche werden morgen in Potsdam fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt.”

DGB/Bundesratsinitiative/Mindestlohn: Waren die Mindestlohnforderungen des DGB von vornherein zu niedrig angesetzt?

Gestern haben wir uns vor dem Hintergrund einer Meldung des Statistischen Bundesamtes über die Entwicklung der Tariflöhne damit auseinandergesetzt, inwieweit denn bei der Lohnentwicklung insgesamt der über die Produktivitäts- und Inflationsentwicklung gewonnene Verteilungsspielraum ausgeschöpft worden ist. Gestern wurde auch mehrheitlich einer Bundesratsinitiative zugestimmt, einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 einzuführen. Wie aber hätte sich der Mindestlohn bis heute entwickelt, wären die Mindestlohnforderungen des DGB von 7,50 (2006) und 8,50 (2010) umgesetzt worden, und hätten sich diese unter Berücksichtigung der jährlichen Zuwachsrate der Arbeitsproduktivität und des Inflationsziels der EZB von nahe unter zwei Prozent entwickelt? Waren die Mindestlohnforderungen des DGB möglicherweise von vornherein zu niedrig angesetzt (vollständiger Artikel im Bezahlmodus)?

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Mindestlöhne: Deutschland – ein grauer Fleck auf der Landkarte

Mindestlöhne Landkarte

Vor zwei Tagen hat das statistische Amt der Europäischen Kommission, Eurostat, veröffentlicht. Wie einst, als sich die Abenteurer und Forscher daran machten, die Welt zu entdecken und so langsam eine Weltkarte entstand, die nach und nach von weißen, noch unentdeckten Flecken befreit wurde, so erscheint Deutschland in Punkto Mindestlohn als grauer Fleck auf der Landkarte von Eurostat, die über die Existenz und Höhe von Mindestlöhnen Auskunft gibt. Ach, Luxemburg, ach Belgien, ach Niederlande, ach Irland, ach England, bitte, bringt die Deutschen doch endlich zur Räson!

Denkwerk oder Blendwerk? SPD und GRÜNE wollen uns erneut auf Zukunft vertrösten – und spielen im politischen Sandkasten mit neuen Begriffen

“Das Denkwerk Demokratie ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für eine soziale, ökologische und demokratische Zukunftsgestaltung einsetzt”, heißt es in der Vorstellung auf der Internetseite des Denkwerks Demokratie. Im Vorstand sitzen Yasmin Fahimi, IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Guggemos, IG Metall, Andrea Nahles, Generalsekretärin der SPD, Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin von Bündnis 90/Die Grünen. So schmal der Vorstand besetzt ist, so breit aufgestellt ist der Beirat. Die personelle Bandbreite reicht vom SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, der Parteivorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Claudia Roth, über diverse Gewerkschaftsvorsitzende und Ökonomen bis hin zum Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Prof. Gerhard Wegner.

Die Arbeitszeitverkürzung ist längst da – warum die Arbeitslosigkeit dennoch steigt und wie sie gesenkt werden kann

Plötzlich beschäftigt sie uns wieder, die Arbeitszeitverkürzung. Zumindest hat ein offener Brief mit der Forderung einer 30-Stunden-Woche den Weg in die Nachrichten geschafft und hält sich dort nun immerhin bereits einige Tage. “Ohne Arbeitszeitverkürzung nie wieder Vollbeschäftigung!”, heißt es in der Überschrift des offenen Briefes, der sich “an die Vorstände der Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände und Kirchenleitungen in Deutschland” richtet. Wovon aber ist Vollbeschäftigung abhängig?